Volker Herres hat seine erste Arbeitswoche als neuer Programmdirektor der ARD hinter sich. Das «Tagesthemen»-Problem steht oben auf seiner Agenda.
Am vergangenen Wochenende ging ein Ära zu Ende: 16 Jahre lang prägte Günter Struve die ARD, nun endete seine Amtszeit als Programmdirektor. Sein Nachfolger kommt vom NDR, heißt Volker Herres hat nun alle Hände voll zu tun. Er muss sich beispielsweise um das Vorabendproblem kümmern. Um 18.55 Uhr soll es im neuen Jahr eine Daily richten, die Produktionsarbeiten werden in wenigen Wochen anlaufen. Für die Zukunft muss er damit rechnen, dass Jörg Pilawa sein Vorabendquiz aufgibt, auch wenn er nun bekannt gab, 2009 noch weitermachen zu wollen.
Eine große Aufgabe – die wichtigste, die er sich vorerst gesetzt hat – ist jedoch die Lösung des «Tagesthemen»-Problems, vor allem am Mittwoch. Und da hat man in dieser Woche eine ganz gute Lösung gefunden. Würde man an diesem Tag um 20.15 Uhr ein 45-minütiges Format einsetzen – beispielsweise eine Serie – und «Hart aber fair» bereits um 21.00 Uhr starten, so würden die «Tagesthemen» um 22.15 Uhr beginnen. In dieser Woche war dies wegen des «Brennpunkts» rund um die US-Wahlen möglich.
Künftig könnte eine der Dienstags-Serien auf den Mittwoch wandern, Platz für Films gäbe es weiterhin am Freitag. Das würde niemandem weh tun – außer den Filmproduzenten, aber hierfür könnte sicherlich eine Lösung gefunden werden. Damit muss sich nun aber Herres auseinandersetzen. Er selbst nennt den aktuellen Sendeplatz der «Tagesthemen» am Mittwoch recht drastisch „Schönheitsfehler“. Klare Worte, die man von so manchem Fernsehmacher gar nicht mehr gewohnt ist.
08.11.2008 08:55 Uhr
• Manuel Weis
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