Muss Hans Seger Premiere verlassen?

Wieder Spekulationen um einen Premiere-Manager. Die Zukunft von Programmvorstand Seger ist unklar.

Seitdem Rupert Murdochs Firma News Corp. das Ruder des deutschen Bezahlsenders Premiere übernommen hat, wurde in der Chefetage des Münchner Kanals kräftig gewechselt. Alexander Teschner und Oliver Kaltner mussten ihre Schreibtische bereits räumen, auch Ex-CEO Michael Börnicke verließ den Sender. Offiziell taten alle dies auf eigenen Wunsch, inoffiziell war die neue Senderführung sicherlich nicht böse über diese Personalien.

Am Montagmorgen überraschte ein Internetdienst mit der Meldung, dass nun auch Programmvorstand Hans Seger seinen Platz räumen wird. Seger arbeitet seit Ende 2000 für Premiere, leitete die Bereiche Fiction, Special Interest und Technology. Eine offizielle Bestätigung dieser Personalie steht noch aus. Auf Nachfrage von Quotenmeter.de antwortete Sendersprecher Torsten Fricke: „Wir kommentieren Personal-Spekulationen grundsätzlich nicht.“




Die meisten Führungspositionen sind mittlerweile mit Italienern besetzt: Giovanni Brunelli zeichnet seit Oktober für das – bisher als nicht sonderlich gut eingestufte – Kundenmanagement verantwortlich, Marcello Magioni ist neuer Marketing-Chef des Unternehmens. Sollten sich die Gerüchte um Hans Seger bestätigen, wäre Carsten Schmidt (Foto) der einzige, der aus dem alten Vorstand noch übrig bleibt. Eine Ablösung Schmidts ist aktuell eher unwahrscheinlich. Zum einen kümmert er sich derzeit intensiv um den Erwerb der Bundesliga-Rechte, zum anderen bekam der TV-Manager kürzlich noch die Werbevermarktung als zusätzlichen Part hinzu.

Am Donnerstag wird Premiere-Chef Mark Williams die neuen Quartalszahlen seines Unternehmens präsentieren, es ist denkbar, dass in diesem Atemzug auch der Weggang Segers offiziell gemacht wird. Die Analysten rechnen mit keinem guten Ergebnis. Immerhin können derzeit aber die Aktionäre zufrieden sein: Am Montag startete die Aktie teilweise mit einem Plus von acht Prozent in den Handel, liegt aktuell bei knapp 3,40 Euro. Vor wenigen Wochen war das Papier weniger als 1,60 Euro wert.
10.11.2008 11:05 Uhr  •  Manuel Weis  •  Quelle: Premiere Kurz-URL: qmde.de/30873