Auf diese Frage gibt es im Forenecho natürlich keine Antwort, sie ist aber in aller Munde. Was für Konsequenzen würde der Umzug haben? Würde er einen weiteren Imageverlust hervorrufen?
In den vergangenen Tagen gab es viele Meldungen aus der Berliner Sat.1-Zentrale. «Zieh Mich An!» wird trotz guter Quoten nicht fortgeführt, «Deal ob no Deal» wird eingestellt, «Die Jugendcops» werden nach hinten verschoben. Alles halb so wild, muss man denken, wenn man die Meldung um einen möglichen Umzug von Berlin nach München in die Reihe aufnimmt. Diese Nachricht schockierte nicht wenige TV-Interessierte. Der Hauptgrund: Es geht mal wieder ums Geldsparen. Irgendwie muss die hochverschuldete ProSiebenSat1 Media AG wieder auf die Beine kommen. Da der Hauptsitz der privaten Sendergruppe in München ist, liegt ein Umzug nahe. Wären da nur nicht die Sat.1-Mitarbeiter, die sich in einem Brief an die Öffentlichkeit wandten und den Verfall des Senders aus persönlicher Sichtweise dokumentierten. Auch im Quotenmeter.de-Forum wurde das Thema aufgegriffen.
Die erste Reaktion von Mirco: “Nächste Negativ-Meldung von Sat.1! Mal schauen, ob das realisiert wird…“. Belthazor kann die Aufregung nicht recht verstehen und fragt sich, was denn an einem Standortswechsel so schlimm sei. „Kann (…) ruhig nach München umziehen, das Programm bleibt immer noch schlecht.“, meint der User.
Natürlich wird jetzt auch nach anderen Möglichkeiten gesucht, die Schulden etwas abbauen zu können beziehungsweise wieder mehr erwirtschaften zu können. Sweety-26 findet die Idee gar nicht mal so schlecht, deutsche Eigenproduktionen ins Ausland zu verkaufen. „Aber wenn ich da mal an die
Eigenproduzierten Dienstagsfilme denke, die ja auch an andere Sender verscherbelt werden könnten, die laufen seit einiger Zeit ja auch nicht mehr so dolle…“.
Mirco ist der Meinung, Sat.1 sei definitiv das ungeliebte Kind der Sendergruppe. „Ich finde Sat.1 hat auch einfach keine Bedeutung in der ersten Liga. ProSieben und RTL da schon eher.“ hezup schließt sich seiner Meinung voll und ganz an. „Sat.1 generiert seine Marktanteile derzeit aus billigem Crime-/Gerichts-Doku-Kram, dazu noch ein wenig Fußball und «NCIS», das war‘s.“ Mirco hat noch ein paar drastischere Maßnahmen im Sinn. Man könne entweder kabel eins von der Sendergruppe abspalten oder kabel eins und Sat.1 zusammenführen. „Sat.1 hat in diesem Land keine Daseinsberechtigung!“, meint er.
In diesem Zug startet auch wieder eine Diskussion um das Image des Bällchensenders. hezup ist der Meinung, es gebe kein Imageproblem im klassischen Sinne, nur brauche man sich nicht zu wundern, dass der Sender nicht das beste Ansehen hat, wenn von 11 Uhr bis 20 Uhr fast ausschließlich Fake-Crime-Dokus oder Gerichtssendungen laufen. Außerdem bemängelt der User, dass man mit Sat.1 kein Gesicht verbinden würde, wie etwa Raab, Gottschalk oder Jauch bei anderen Sendern. AlphaOrange stimmt ihm zu: „Wenn der Zuschauer den Sender mit Gesichtern wie Ingo Lenßen identifizieren soll, dann läuft eindeutig etwas schief, kann mir niemand erzählen, dass das kein Image-Problem ist.“
Nach der Veröffentlichung des Briefs der Sat.1-Mitarbeiter meldet sich der User InsideOut zu Wort. „Gibt es also eine elegantere Lösung, Personal loszuwerden, ohne horrende Abfindungen zu zahlen?“ Ein Umzug sei das leichteste Mittel, um Personal loszuwerden, das sehr viel kostet.
10.11.2008 12:20 Uhr
• Philipp Stendebach
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