Sat.1-Betriebsversammlung ohne Konzernvorstände

„Keiner von ihnen habe sich sehen lassen“ beklagte der Betriebsrat nach der Veranstaltung, zu der rund 400 Mitarbeiter erschienen waren.

Wohl am Donnerstag wird der Konzernvorstand der ProSiebenSat.1 Media AG beschließen, den Standort Berlin weiter zu verkleinern und den Sender Sat.1 nach Unterföhring zu holen. In Berlin sollen lediglich die Zentralredaktion des Bällchensenders und der Nachrichtenkanal N24 verbleiben. Dies bestätigten die Sat.1-Geschäftsführer Matthias Alberti und Torsten Rossmann am Dienstag auf einer außerordentlichen Betriebsversammlung.

Auch die Chefs des Senders schienen über die Entwicklung nicht sonderlich glücklich zu sein: Sie hätten, wie viele ihrer Kollegen, auch durch einen Medienbericht von dem geplanten Umzug erfahren. Von diesem wären rund 600 Mitarbeiter und deren Familien betroffen. Enttäuscht und sauer zeigten sich die Anwesenden von der Tatsache, dass kein Vertreter der Konzernleitung erschienen war. In einer Pressemitteilung hieß es hierzu: „Obwohl die Vorstände der ProSiebenSAT.1 Media AG eingeladen wurden, hat sich keiner von ihnen sehen lassen. Stattdessen mussten die Geschäftsführer von N24, SAT.1und ProSiebenSAT.1 Produktion die Pläne des Vorstandes gegenüber der Belegschaft vertreten - obwohl sie nicht einmal in die Planungen miteinbezogen waren.“





Der Betriebsrat kündigte erneut Widerstand gegen die Umzugspläne an. Sowohl der DJV als auch ver.di haben ihre Unterstützung zugesagt. Erfreut zeigte man sich am Dienstagabend in Berlin auch über die Quotenmeter.de-Online-Petition „Sat.1 ist Berlin“.
12.11.2008 09:55 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/30927