Die Kritiker: «Bella Block: Falsche Liebe»

Story
Bella Block kann nicht verhindern, dass sich ein Tatverdächtiger in einem Mordfall vor ihren Augen erschießt. Aber damit ist der Mord an einer Frau noch lange nicht aufgeklärt. Bella ermittelt hartnäckig weiter.

Währenddessen kauft Simon ein Segelboot zu einem Schnäppchenpreis von einem dermaßen sympathischen Hanseaten, dass er mit ihm Freundschaft schließt und zusammen mit dessen Verlobter, einer alleinerziehenden Witwe, ausgeht. Er kann sogar Bella überreden mitzukommen. Auch sie ist von dem Charme und der Eleganz des neuen Freundes, Bernhard, und seiner Liebe zu der Witwe beeindruckt. Simon verbringt mit seinem neuen Freund Bernhard viel Zeit beim Segeln. Zwischen Bella und Simon beginnt es daraufhin - mal aus einem neuen Grund - zu kriseln.

Darsteller
Hannelore Hoger («Eine stürmische Bescherung») ist Bella Block
Rudolf Kowalski («Kommissar Stolberg») ist Simon Abendroth
Devid Striesow («Die Fälscher») ist Jan Martensen
Hansjürgen Hürrig («Wir sind das Volk!») ist Dr. Mehlhorn
Samuel Finzi («Die Besucherin») ist Dr. Sömms
Max Hopp («Doktor Martin») ist Thorsten Müller
Peter Simonischek («Hierankl») ist Bernhard Hansen
Birge Schade («Elvis und der Kommissar») ist Corinna Böhme
Sibylle Canonica («Liebe und Wahn») ist Silvia Bogner

Kritik
Das Problem an der «Bella Block»-Reihe ist die durch und durch depressive Kälte, die hier ausgestrahlt wird. Der zu lösende Fall ist nichts Besonderes und Spannung kommt die ganzen eineinhalb Stunden nicht wirklich auf. Immer wieder kreist das Ermittler-Team über denselben Fakten, immer wieder geht man Fährten nach, die sich als vollkommen nutzlos erweisen. Ewig tritt man auf der Stelle und nichts geht vorwärts, keinerlei Dynamik entsteht. So kann man keinen Krimi aufbauen, der die Zuschauer fesseln soll.

Die Charaktere sind ebenfalls kalt und unnahbar, wenn auch zumindest die Hauptprotagonistin ein paar menschliche, organische Züge trägt. Doch alle anderen Figuren sind nach Schema F konstruiert und orchestriert und Konflikte existieren zwischen ihnen kaum. Bella Blocks Lebensgefährte will sich ein Boot kaufen und sie ist damit einverstanden. Mit diesem Nebenhandlungsstrang hält sich der Film minutenlang auf, wobei ja klar ist, dass, wenn sich die zwei einer Meinung sind, sich hier kaum Reibereien ergeben werden. Doch ein Film ohne Konflikt kann nicht funktionieren.

Die Dialoge sind ganz in Ordnung und fast nie kitschig, doch leider enthüllen sie auch nichts über die Charaktere, bzw. wie diese zu ihrer Situation stehen. Die Schauspieler machen ihre Sache insgesamt recht passabel, wobei man Hannelore Hoger ihre Rolle allerdings nicht immer abnimmt. Sie spielt stellenweise ein wenig zu schematisch und berechnend. Insgesamt kann man also sagen, dass «Bella Block: Falsche Liebe» ein unterdurchschnittlicher deutscher TV-Krimi ist, den man getrost verpassen darf.

Das ZDF strahlt «Bella Block: Falsche Liebe» am Samstag, den 22. November 2008, um 20.15 Uhr aus.
19.11.2008 15:27 Uhr  •  Fabian Riedner Kurz-URL: qmde.de/31071