Experten befürchten sinkende Zuschauerzahlen der US-Serie «24», wenn mit Barack Obama ein neuer politischer Wind durch die Vereinigten Staaten von Amerika weht.
Am Wochenende ist in den USA endlich Neues von Jack Bauer zu sehen – FOX zeigt am Sonntag den Film «24: Redemption», ein Prequel, das zwischen Staffel sechs und sieben spielt. Die neuen 24 Folgen der Echtzeitserie laufen dann ab Mitte Januar im amerikanischen TV und auch bei Premiere in Deutschland. Die siebte Staffel war eine Staffel der Pleiten und Pannen – und das, obwohl man nach der von den Fans gescholtenen sechsten Season alles besser machen wollte.
Doch die Autoren und Produzenten waren sich oft nicht einig, stellten die Auftaktstory um – ursprünglich sollte diese in Südafrika spielen, was allerdings das Echtzeitkonzept gesprengt hätte. Und auch gegen Ende der Staffel waren die Verantwortlichen nicht zufrieden mit der Vorlage der Schreiber, die letzten Bücher wurden auf ihren Wunsch nochmals geändert. Experten rätseln ohnehin wie es in der Zukunft mit Jack Bauer weitergehen wird – einige von ihnen sehen schwere Zeiten auf das Thriller-Format zukommt.
Sie meinen, dass der künftige Präsident Barack Obama und seine Politik nicht förderlich sein werden für die Grundthematik der Serie, in der es hauptsächlich um die Bekämpfung von Terrorismus geht. George W. Bush habe dem Format besser getan, er rief die so genannte Achse des Bösen in aller Regelmäßigkeit in die Köpfe des Menschen. Bei Barack Obama wird alles ein wenig anders aussehen – vermutlich weniger drastisch.
Jack Bauer wird demnach möglicherweise seine Legitimation für sein teilweise rechtswidriges und sehr brutales Handeln verlieren – seine Taten könnten von den US-Bürgern in einiger Zeit gänzlich anders bewertet werden als heute. Im schlimmsten Fall könnte das Grundthema, der Terrorismus, sogar an Wertigkeit verlieren, was bröckelnde Einschaltquoten zur Folge hätte. Wie sich das entwickelt, weiß wohl niemand genau.
Die Macher dürften derzeit vor allem mit Spannung auf die Werte der siebten Staffel schauen. Sollten sie nach wie vor bei rund 13 Millionen Zusehern pro Woche liegen, dann müsste alles in Butter sein. Sehr viel niedriger sollte die Resonanz allerdings nicht sein, immerhin hat Jack Bauer die Ehre direkt nach US-Doktor «House» über die Mattscheiben zu flimmern.
21.11.2008 10:29 Uhr
• Manuel Weis
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