Der Fernsehfriedhof: «Mann-O-Mann»

Quotenmeter.de erinnert an all die Fernsehformate, die längst im Schleier der Vergessenheit untergegangen sind. Folge 14: Der Kampf der männlichen Eitelkeiten.

Liebe Fernsehgemeinde. Heute gedenken wir der testosteronhaltigsten Sendung im deutschen Fernsehen.

«Mann-O-Mann» wurde am 11. Januar 1992 in Sat.1 geboren und stellte den ultimativen Hahnenkampf der 90er Jahre dar. Vor einem Publikum, das komplett aus Frauen bestand, duellierten sich zehn eitle Männer um die Gunst der Weiblichkeit. In mehreren Spielrunden traten sie gegeneinander an, um sich körperlich, geistig oder strippend gegenseitig zu überbieten. Die aufmerksamen Frauen wählten anschließend ihre Favoriten in die nächste Runde. Der Gewinner durfte sich am Ende einen von drei Preisen aussuchen, bei dem es sich meist um eine Reise handelte.

Im Zentrum des dunklen Studios, das mit riesigen goldenen, nackten Adoniskörpern verziert war, stand ein großer Pool, in den die abgewählten Männer nach jeder Runde von den sogenannten „Limited Girls“ geworfen wurden. Die Show wurde von «Klimbim»-Veteran Peer Augustinski moderiert, auf dessen gut polierte Schuhe zu Beginn jeder Show hingewiesen wurde. Zunächst strahlte Sat.1 die Show vom 11. Januar 1992 bis 26. November 1994 samstags gegen 22 Uhr im vierzehntägigen Wechsel mit «Jux und Dallerei» aus. Nach dessen Wegfall lief die Show vom 08. April bis 08. Juli 1995 sogar wöchentlich.

Wie so oft, wurde aber auch dieses Konzept nach dem Ableben nicht ruhen gelassen. Sat.1 wird ab 16. Januar 2009 eine Neuauflage dieses Formates unter dem Titel « Mister Perfect – Der MännerTest» freitags um 21.15 Uhr ausstrahlen. Die Moderation wird dann Alexander Mazza und die Bewertung der männlichen Leistungen die Dauer-Show-Gäste Kim Fisher, Britt Hagedorn und Jana Ina Zarella vornehmen.

«Mann-O-Mann» wurde am 08. Juli 1995 beerdigt und erreichte ein Alter von 89 Folgen. Die Show hinterließ den Moderator Peer Augustinski, der später das Satire-Magazin «Fiktiv» übernahm und als Synchronsprecher von Robin Williams oder dem Dschini in Disney’s «Aladdin» arbeitet.

Möge die Show in Frieden ruhen!

Die nächste Ausgabe des Fernsehfriedhofs widmet sich der Gameshow, in der die Zuschauer bereits auf gepackten Koffern saßen.
11.12.2008 08:30 Uhr  •  Christian Richter Kurz-URL: qmde.de/31498