Die Kritiker: «Stubbe: Auf dünnem Eis»

Story
Hauptkommissar Stubbe ermittelt in einem Bankraub mit Todesfolge und gerät dabei in Konkurrenz zu einem ehrgeizigen Kollegen vom Raubdezernat. Während dieser von einem Serientäter ausgeht, glaubt Stubbe ganz andere Zusammenhänge zu erkennen: Der Täter muss über fundierte Kenntnisse der Bankinterna verfügt haben und zudem bestens über die vorhergegangenen Überfälle im Bilde gewesen sein. Stubbe glaubt an einen Trittbrettfahrer. Zudem sieht es auf dem Überwachungsvideo so aus, als ob sich der Täter und sein Opfer, eine Bankangestellte, kannten.

Stubbe hat einen ungeheuerlichen Verdacht: War es sein Polizeikollege selbst, der die Bank überfallen und kaltblütig einen Menschen erschossen hat?

Darsteller
Wolfgang Stumph («Keinohrhasen») ist Wilfried Stubbe
Stephanie Stumph («Der Job seines Lebens») ist Christiane Stubbe
Margret Homeyer («Die Nesthocker») ist Charlotte Hoyn
Lutz Mackensy (Synchronsprecher von David Caruso in «CSI: Miami») ist Zimmermann
Helene Grass («Guter Junge») ist Kollegin Rosinky
Justus von Dohnànyi («1 ½ Ritter») ist Matthias Gerber
Alexander Held («Die Anwälte») ist Werner Hofstetter

Kritiker
Die neue Folge von «Stubbe – Von Fall zu Fall» weist trotz einer vergleichsweise interessanten Grundidee die selben dramaturgischen Probleme auf wie immer. Die ganze Zeit hält man sich mit hirnerweichenden Trivialitäten um das Privatleben der Stubbes auf und der Zuschauer muss endlose, langweilige Gespräche über Gardinen und die Anstellung einer Putzfrau über sich ergehen lassen. Zudem sind die Figuren weder originell, noch haben sie wirkliche Charaktertiefe, sondern sind platt wie eine Briefmarke. Das trifft vor allem auf die Hauptfigur zu, die von Wolfgang Stumph allenfalls solala inszeniert wird. Seine Tochter macht ihre Sache da schon besser und spielt ihre zugegebenermaßen auch interessantere Figur authentischer.

Das Hauptproblem besteht allerdings darin, dass sich den ganzen zweiten Akt über nichts Nennenswertes ereignet. Immer wieder werden die Bänder der Überwachungskamera ausgewertet, immer wieder kreist man über der Idee, dass Stubbes Kollege Matthias Gerber hinter allem steckt und jede halbwegs neue Information wird dutzendfach wiederholt.

Ebenfalls recht unfilmisch ist auch die recht ausufernde Dialoglastigkeit dieser Folge, was man ja noch ertragen könnte, wenn die Gespräche der Protagonisten dynamisch und konfrontativ wären. Doch das ist leider nicht der Fall und das ständige banale Geschwafel geht einem schon nach recht kurzer Zeit auf die Nerven.

Einzig der Sub-Plot um Stephanies Prüfungsangst ist recht amüsant, ansonsten bietet die Folge wenig Aufregendes oder Spannendes. Ein 08/15-Kommissar als Hauptfigur tut sein Übriges und lässt diesen Krimi wie jeden anderen aussehen.

Das ZDF strahlt «Stubbe: Auf dünnem Eis» am Samstag, 20. Dezember 2008, um 20.15 Uhr aus.
19.12.2008 11:14 Uhr  •  Julian Miller Kurz-URL: qmde.de/32091