Die Kritiker: «D.E.A. - Die Drogencops»

Inhalt:
Eine halbe Million Schusswaffen sind auf den Straßen im Umlauf – nirgendwo im Staat werden mehr Morde verübt. Detroit ist buchstäblich eine tödliche Stadt; und die Gegend, in der die «D.E.A.» beheimatet ist. Sie jagt Drogenbarone und Drogenhändler.

In der Dokureihe sind die Zuschauer ganz nah dran am Geschehen, wenn Beamte Häuser stürmen, Drogenlabore ausheben und gezielt ganze Banden ausheben. In der ersten Folge begeben sich die Drogencops in Lebensgefahr, um der Drogenmafia in Detroit einen Schlag zu verpassen. Ihr Ziel ist einer der mächtigsten Drogenbarone, der den Handel mit Heroin kontrolliert. Dafür gehen sie Undercover und müssen ihren Informanten vertrauen.

Kritik:
Schwer bewaffnete und gesicherte Polizisten stürmen schreiend ein Haus – das sind die Highlights der US-Dokumentationsreihe «D.E.A.», die die Arbeit von einer Spezialeinheit für Drogenfahndung beleuchtet. In USA ist die Drogenmafia weit verbreitet und richtig gefährlich. Deshalb leben die Polizisten der «D.E.A.» mit dem ständigen Risiko im und außerhalb des Einsatzes umgebracht zu werden.

In den USA zeigte der Kabelsender Spike TV, der vor allem Programm für die männlichen Zuschauer macht, die Dokumentationsreihe, deren erste Staffel sechs Ausgaben umfasst. Ein Highlight ist das Format sicherlich nicht. Der deutsche Fernsehzuschauer dürfte sich an «Dog – Der Kopfgeldjäger» erinnert fühlen. Wackelkamera, hektische Bilder und zahlreiche Interviewpassagen übermitteln das Bild einer schlecht gemachten Billigproduktion.

Dabei wäre die Thematik an sich recht interessant: Denn «D.E.A.» erzeugt an einigen Stellen durchaus Spannung: Wenn die Teams ihr Vorgehen und die Einsatzplanung besprechen, dann bangt der Zuseher durchaus mit, dass alles so klappt, wie es klappen soll. Die Polizisten arbeiten stets mit einer Unbekannten: Sie wissen schließlich nie, was in dem Haus oder Gebäude, das sie in Kürze stürmen werden, genau vor sich geht.

Und diese Unbekannte X ist es letztlich auch, die den Zuschauer neugierig macht. Genau hierin liegt aber der entscheidende Fehler des Konzepts: Bei der Stürmung eines Hauses ist man nicht hautnah dabei, sondern sieht nur Aufnahmen von Außen. Ein Kameramann kann bei einer so gefährlichen Aktion natürlich nicht hautnah dabei sein – Helmkameras oder ähnliches wurden leider nicht verwendet. Was genau passiert, erfährt man nur durch Nacherzählungen.

Obendrein präsentieren sich die amerikanischen Cops wieder auf die gewohnte Art und Weise – eine Art, die den meisten Europäern nicht wirklich gefällt. Dramatisiert und hochgepusched wurden die Bildaufnahmen durch schlechte Kommentare aus dem Off wie „It’s an one on one-battle between criminals and cops“. Der Redaktion lag lediglich eine Original-Folge des Formats vor, es ist jedoch davon auszugehen, dass die Synchronisation – wie bei vielen ähnlichen Sendungen – das Bild keineswegs in besseres Licht rücken wird. Vermutlich ist dann sogar das Gegenteil der Fall.

Lobend erwähnt werden muss, dass man zumindest an einer Stelle der ersten Episode etwas lernen konnte. Kurz vor der Erstürmung eines Hauses zeigt die Produktion dank moderner Computer-Grafiken auf, welche Position, welche Aufgaben und welche Waffen die einzelnen Polizisten bei einem solchen Einsatz inne haben.

RTL Crime zeigt «D.E.A. - Die Drogencops» ab Mittwoch, 07. Januar 2009 um 20.15 Uhr.
05.01.2009 09:15 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/32347