Neuer ARD-Chef spricht sich gegen Werbe-Verzicht aus

Peter Boudgoust zeigte sich unzufrieden mit der Erhöhung der Gebühren und will sparen. So spricht er sich etwa für das "Federführungsprinzip" aus.

Der neue ARD-Vorsitzende Peter Boudgoust lehnt einen kompletten Werbeverzicht der Öffentlich-Rechtlichen ab. "Eine Abschaffung der Werbung würde den Gebührenzahler mit circa 1,50 Euro monatlich mehr belasten", sagte er gegenüber der "Financial Times Deutschland".

"Es wäre symbolhaftes Handeln, an dem sich die Politik nicht orientieren sollte." Die ARD müsse sich in Zukunft auf weitere Rationalisierungen und Einsparungen einstellen. Den Hauptgrund dafür sieht Boudgoust vor allem in der seiner Meinung nach zu gering ausgefallenen Gebührenerhöhung. "Wir haben in den vergangenen zehn Jahren Gebührenerhöhungen bekommen, die etwa die Inflationsrate ausgleichen. Die Erhöhung 2009 liegt deutlich darunter."



Einsparpotential sieht der ARD-Chef unter anderem bei Produktionen von Formaten: "Wir müssen stärker auf das Federführungsprinzip zurückkommen, das heißt, dass nicht alle alles machen müssen", so Boudgoust gegenüber der "FTD". Selbst den Verlust der Olympia-Rechte nimmt er in Kauf: "Wir können und wollen da nicht mehr drauflegen", sagte er mit Blick auf die vorläufige Ablehnung des europäischen Gebots von Seiten des IOC.
05.01.2009 23:54 Uhr  •  Alexander Krei  •  Quelle: FTD Kurz-URL: qmde.de/32370