Der Vorabend soll eigentlich das Aushängeschild eines Senders sein, bei Sat.1 ist der Timeslot ein einziges Desaster. Dabei lief es früher schon wesentlich besser.
Das Jahr fängt für den neuen Sat.1-Chef Guido Bolten hervorragend an, denn an Aufgaben wird es dem ehemaligen kabel eins-Boss nicht mangeln. Die Ergebnisse des Vorabends und der Primetime waren am Dienstag eine Zumutung, allen voran ist der krampfhafte Versuch Schuld, die Telenovela «Anna und die Liebe» zu etablieren.
Das Kuriose an der Geschichte ist allerdings die Tatsache, dass die Fernsehstation die miesesten Werte nach der die Vier-Schanzen-Tournee verzeichnete. Die zweite Ausgabe von «Niedrig & Kuhnt» kam um 17.30 Uhr auf 10,1 Prozent bei den jungen Zuschauern, danach versuchte sich ein weiteres Mal Annika Kipp in «Das Sat.1 Magazin». Jedoch versagte die Eigenproduktion mit 9,2 Prozent Marktanteil völlig, insgesamt schalteten 1,88 Millionen Zuschauer ein. Mit einer neuen Folge von
«Anna und die Liebe» stieg zwar die Reichweite auf 2,02 Millionen Menschen an, aber das Ergebnis war in der Zielgruppe mit 9,3 Prozent schlecht.
In der 19.00 Uhr-Stunde setzte Sat.1 traditionell auf die Fake-Doku-Shows «Lenßen & Partner» und «K11 – Kommissare ermitteln». Diese holten noch vor einigen Monaten Top-Einschaltquoten, doch eine weitere Verlegung trennte eine Menge Fans von den Formaten. Deshalb muss man sich in Berlin derzeit mit 9,3 und 9,4 Prozent in der Zielgruppe zufrieden geben. Den Vorabend beendeten die «Sat.1 Nachrichten», die mit 1,88 Millionen Zuschauern nur 6,8 Prozent Marktanteil einfuhren.