Die Kritiker: «Terminator: S.C.C.»

Story
Die Handlung der Serie setzt zwei Jahre nach dem zweiten Teil der Kinotrilogie an. Damals zerstörten Sarah Connor, ihr Sohn John und ein Terminator die Firmenzentrale von Cyberdyne samt der dort entwickelten Technik. Diese galt als Ausgangspunkt für moderne Cyborgs, die im Jahr 2011 einen Krieg gegen die Menschen beginnen und dabei mithilfe nuklearer Waffen die Apokalypse herbeiführen werden. Das Überleben von John Connor ist für die Menschscheit enorm wichtig, da er in der Zeit nach der Detonation die restlichen Menschen im Kampf gegen die Maschinen anführen wird. Aus der Zukunft schicken die Maschinen jedoch Killerroboter, sogenannte Terminator, um ihn bereits vor dem Krieg zu töten. Doch auch das FBI angeführt durch James Ellison ist ihnen auf den Fersen, da Sarah der Mord an dem Wissenschaftler Miles Dyson von Cyberdyne vorgeworfen wird.

Im Jahr 1999 verstecken sich die beiden in dem Glauben den Tag des Jüngsten Gerichts abgewendet zu haben in einer amerikanischen Kleinstadt. Doch der Kampf um die Zukunft ist noch nicht vorbei. Ein Terminator hat die beiden aufgespürt, tarnt sich als Lehrer an Johns Schule und versucht diesen zu töten. Nur mithilfe der Mitschülerin Cameron kann John überleben. Wie sich herausstellt ist Cameron ebenfalls ein Terminator, allerdings wurde sie vom John aus der Zukunft in das Jahr 1999 zurück geschickt um sein Leben zu beschützen. Cameron berichtet Sarah und John, dass die Technik von Cyberdyne, das sogenannte Skynet, trotz der Zerstörung weiterentwickelt wurde und der Krieg noch nicht verhindert ist.

Es gilt nun Skynet endgültig zu zerstören. Dazu reisen Cameron, John und Sarah in das Jahr 2007, in dem die Fertigstellung des Netzwerkes erfolgen soll. Ihre Zeitreise bleibt jedoch nicht unbemerkt, denn sowohl der FBI-Agent James Ellison als auch Sarah Connors Ex-Verlobter erfahren davon und auch der feindliche Terminator konnte mit durch die Zeit reisen und ist dem Trio dicht auf der Spur.

Darsteller
Lena Headey («Der Rote Baron») als Sarah Connor
Thomas Dekker («Liebling, ich habe die Kinder geschrumpft – Die Serie») als John Connor
Summer Glau («4400 – Die Rückkehrer») als Cameron Phillips
Richard T. Jones («Für alle Fälle Amy») als James Ellison

Kritik
Kinofilme in einer Serie fortzusetzen, ist stets ein riskantes Unterfangen, vor allem bei solch aufwendigen Vorbildern wie den «Terminator»-Filmen, von denen der zweite Teil immerhin mit rund 120 Millionen Dollar jahrelang als teuerster Film aller Zeiten galt. Die Serie kann diese Erbe jedoch überzeugend antreten und die Geschichte gekonnt weitererzählen.

Die Handlung bezieht sich unmittelbar auf die Figuren und Ereignisse der ersten beiden Spielfilme. Im Piloten besuchen Sarah und John sogar die Witwe, des im zweiten Teil ums Leben gekommenen Cyberdyne-Forschers Miles Dyson. Man sollte deshalb zumindest den zweiten Teil der Spielfilmserie gesehen haben, um die Zusammenhänge verstehen zu können.

Die Abkürzung „S.C.C.“ steht übrigens für „The Sarah Connor Chronicles“ – wie die Serie im Original heißt. Um jedoch Verwechselungen mit der Sängerin aus Delmenhorst zu vermeiden, entschied sich ProSieben für die Umbenennung.

Bereits der Einstieg gelingt sehr actionreich. In einer Szene, die sich später als Traum herausstellt, liefert sich kurz vor der prophezeiten Atombombe ein Terminator eine heftige Schießerei mit der Polizei bevor er John tötet. Durch die Szene zeigen die Macher bereits, dass sie den Filmen in Sachen Tempo in nichts nachstehen wollen. Rasant jagen sie John und Sarah anschließend von einem Gefecht zum nächsten. Dem Zuschauer bleiben kaum Dialoge zum Durchatmen. Die Gesichte folgt zudem knallhart Sarah und John und verliert sich nicht in irgendwelchen Nebenhandlungen.

Sicherlich ist in der TV-Serie das Gemetzel eine Nummer kleiner als in den Kinofilmen, aber verstecken brauchen sich die Schießereien und Stunts wahrhaftig nicht. Auch die Spezialeffekte sind auf einem hohen Standard, wenngleich in den ersten Folgen leider noch kein T-1000 auftaucht. Es bleibt zu hoffen, dass diese imposanten Cyborgs, die aus flüssigem Metal bestehen und in der Lage sind ihre Formen beliebig zu ändern, im Rahmen des Budgets der Serie liegen.

Schade nur, dass Sarah-Connor-Darstellerin Lena Headey, der Original-Sarah-Connor Linda Hamilton nicht sehr ähnlich sieht. Dies wirkt anfangs etwas befremdlich und stört. Eine schlechte Leistung gibt sie allerdings nicht ab. Sie spielt ihre Figur mit gleicher Härte und Erbarmungslosigkeit. Die Figur John Connor erhält mit Thomas Dekker nach Edward Furlong und Nick Stahl ihren dritten Darsteller. Fans der Serie «Heroes» dürften sicherlich erkannt haben, dass er in der ersten Staffel der Superheldenserie den besten Freund der unverwundbaren Claire Bennet verkörperte. Ab 28. Mai 2009 wird dann Christian Bale im kommenden vierten Kinofilm «Terminator: Salvation» seine Rolle übernehmen. Dekker meistert in der Serie sein Erbe allerdings sehr solide. Den zuweilen genervten Teenager kann er gut verkörpern, obwohl er etwas zu alt für einen 15jährigen wirkt. Lediglich die Terminator wirken allesamt etwas blass und nicht so charismatisch wie in den Vorlagen. Hier hat die Besetzung ihre größten Schwächen.

Doch dies kann der neuen Serie verzeihen werden, da sie insgesamt enorm fesselnd und spannend ist. Die ersten Folgen bilden sicher eine der gelungensten Adaptionen eines Kinofilmes fürs Fernsehen und beweisen, dass es einen Terminator auch ohne Arnold Schwarzenegger geben kann. Die Qualität der Produktion rechtfertigt absolut, warum «Terminator: S.C.C.» mit 18,3 Millionen Zuschauern den erfolgreichsten Start seit acht Jahren für das amerikanische FOX Network hinlegen konnte. Die neun Folgen der ersten Staffel sollte daher kein Action-Fan verpassen und werden das Warten auf den neuen Kinofilm verkürzen.

ProSieben zeigt «Terminator: S.C.C» ab Montag, 12. Januar 2009 um 21.15 Uhr.
11.01.2009 09:15 Uhr  •  Christian Richter Kurz-URL: qmde.de/32474