ARD-Chef Boudgoust: Einheitlicher «Tagesthemen»-Platz noch 2009?

Der ARD-Vorsitzende hofft noch in diesem Jahr auf eine Lösung des «Tagesthemen»-Problems. Zudem macht er sich für Kurt Krömer stark.

ARD-Chef Peter Boudgoust hofft auf eine baldige Entscheidung bezüglich der Sendezeiten der «Tagesthemen». Er gehe davon aus, dass noch in diesem Jahr ein einheitlicher Sendeplatz gefunden werde, sagte er in einem Interview mit der "Westfälischen Rundschau".

Die ARD stehe sich dabei nicht selbst im Weg. "Es liegt nicht an der Struktur, sondern an einer positiven Entscheidung, nämlich dass Frank Plasberg ins Erste geholt worden ist. Das hatte Auswirkungen aufs Sendeschema", so Boudgoust. "Aber wir wissen, dass wir das Thema nicht weiter schwelen lassen dürfen. Wir werden Vor- und Nachteile einer Neustrukturierung abwägen und dann eine Entscheidung treffen."



Boudgoust macht sich unterdessen auch für eine Verjüngung des Publikums stark - und will nicht mal ausschließen, dass Stefan Raab im Ersten zu sehen sein könnte. "Ausschließen sollte man nichts. Mit Harald Schmidt, aber auch mit Oliver Pocher bin ich zufrieden, und wir wollen mit ihnen weitermachen. Wir haben aber auch Leute wie Kurt Krömer, die ihr Publikum erreichen. Und da sollten wir ansetzen." Im Falle von Krömer würde er sich über einen Sendeplatz vor Mitternacht freuen, sagte Boudgoust gegenüber der "WR".

Die Lücke zwischen dem Kinderkanal und den Gemeinschaftsprogrammen dürfte dagegen vorerst nicht geschlossen werden. "Es wäre zwar schön, aber es wird Wunschdenken bleiben, einen eigenen Jugendkanal zu bekommen. Er ist medienpolitisch nicht durchsetzbar. Uns fehlen auch die Mittel", so der ARD-Vorsitzende, der stattdessen vorschlägt, den jungen Leuten ins Internet zu folgen. Auch dafür hat Boudgoust bereits klar Vorstellungen: "Ich glaube, im Internet kommen eher die kurzen Formen an. Klassische Fernsehinhalte können wir da nicht 1:1 übernehmen."
22.01.2009 14:03 Uhr  •  Alexander Krei  •  Quelle: WR Kurz-URL: qmde.de/32694