Die Kritiker: «Da kommt Kalle: Der Neue» (3x01)

Story
Kalle, der pfiffige und wieselflinke Parson-Russell-Terrier ist wieder im Einsatz. In der letzten Staffel bereits zum offiziellen Polizeidiensthund avanciert, ist er der Flensburger Polizei bei der Aufklärung der kleinen und mittelgroßen Verbrechen mit seinen Fähigkeiten eine große Hilfe. Pia Andresen, Kalles Frauchen, ist gleichzeitig seine Chefin bei der Polizei. Sie steigt in der ersten neuen Folge zur Polizeioberkommissarin und Revierleiterin auf.

Auch Oliver Kottke wird zum Polizeioberkommissar befördert und bekommt einen neuen Kollegen an die Seite: Oskar Neuhaus aus Schwerin, mit dem er künftig auf Streife geht. Die beiden haben sich gesucht und gefunden. Sie bilden ein "Buddy"-Gespann, das so schnell nichts trennen kann und das mit Kalle in der Mitte jedem Verbrechen auf die Spur kommt.

Aber Kalle ist nicht nur bei der Polizei aktiv, sondern nach wie vor auch im Hause Andresen, wo er mit Pia, Stefan und den Kindern Merle und Hanno die Familie komplettiert.

Darsteller
Sabine Kaack («König Otto») ist Pia Andresen
Burkhard Schmeer («Hallo Robbie!») ist Stefan Andresen
Marek Erhardt («Das Traumschiff») ist Oliver Kottke
Max Landgrebe («Das geheime Leben meiner Freundin») ist Lorenz Christiansen
Mike Hoffmann («SOKO Köln») ist Oskar Neuhaus
Michael Trischan («In aller Freundschaft») ist Carl Eberling

Kritik
Die Premiere der dritten Staffel von «Da kommt Kalle» fällt durchgehend desaströs aus. Zunächst einmal sind sowohl Handlung als auch Charaktere vollkommen unrealistisch konstruiert. Dass es einen Straftatbestand der Beamtenbeleidigung nicht gibt, scheint die Autoren nicht wirklich zu interessieren und so kommt es auch, dass eine Polizistin in der Staffelpremiere dieser Serie dieses Wort in den Mund nimmt. Ein wenig mehr Recherche hätte hier sicherlich gut getan.

Der Plot um den Armbanduhren- und Designersonnenbrillenfälscher ist hanebüchen, dass es nicht mehr schön ist, und Spannung kommt nicht einmal ansatzweise auf. Dieser stellt sich so unbeholfen und trottelig an, wie nur irgendwie möglich, und ist damit kein Widersacher, der in irgendeiner Weise einen nennenswerten Konflikt hervorrufen könnte. An Konflikten mangelt es nämlich in «Da kommt Kalle» an allen Ecken und Enden, denn auch das Privatleben der Ermittler hat wenig Interessantes zu bieten. Gut, die beiden Hauptprotagonisten konkurrieren ein wenig um den Posten des Revierleiters, aber das geschieht ausschließlich freundschaftlich und ohne härtere Bandagen als den einen oder anderen kleinen verbalen Seitenhieb. Das Alles soll dann wohl unheimlich witzig sein. Doch leider sind sämtliche Gags älter als das Grab des Tutanchamun.

Alle Figuren wurden bis zum Erbrechen stereotypisiert und sie besitzen keinerlei Eigenheiten. Die Polizisten sind die Guten, die den schmierigen, trotteligen Verbrecher fassen sollen und schon ist die Geschichte zu Ende. Und sobald Kalle, der Polizeihund, der aus irgendeinem Grund auch mit auf den Schießstand darf, irgendwo schnuppert und bellt, steht das ganze Flensburger Polizeirevier Kopf. Man spürt förmlich, wie die Geschichten aus dem „wahren“ Leben gegriffen sind. Ohne Charme und Esprit erzählt man in der neuen Ausgabe von «Da kommt Kalle» eine Geschichte, bei der einige Leute vor dem Fernseher einschlafen. Abschalten!

Das ZDF strahlt die dritte Staffel mit 13 Folgen ab Samstag, dem 31. Januar 2009, um 19.25 Uhr aus.
29.01.2009 11:00 Uhr  •  Julian Miller Kurz-URL: qmde.de/32833