Forenecho: Deutscher «ESC»-Beitrag - 'Wer ist das?'

Der deutsche «ESC»-Beitrag bot viel Gesprächsstoff - auch im Quotenmeter.de-Forum. Die Reaktionen lesen Sie im Forenecho.

Am Montag wurde bekannt gegeben, dass der völlig unbekannte Sänger Oscar Loya zusammen mit Produzent Alex Christensen Deutschland beim «Eurovision Song Contest» vertreten wird (Quotenmeter.de berichtete). Mit dem Titel „Miss Kiss Kiss Bang“ versucht man die 55. Auflage des Musikwettbewerbs nach Berlin zu holen. Nachdem die Information publiziert wurde, war im Quotenmeter.de-Forum viel los – Das Forenecho fasst die Meinungen der User zusammen.

eintitan sprach wohl für nahezu alle, die die Meldung gelesen haben: „Wer ist das?“, so seine ersten Worte. Ein US-Amerikaner, der für Deutschland an den Start geht, kam bei den Usern nicht an. Delaoron: „Wie der Song ist, ist mir relativ egal. Ich finde es schon peinlich genug, dass man nun anscheinend wegen zu schlechter deutscher Bewerber auf 'externe Kräfte' zurückgreifen muss. Vielleicht geht es nur mir so, aber ich erwarte eigentlich immer einen deutschen Bewerber für Deutschland beim «ESC».“

User AlphaOrange kann das nur unterschreiben: „Dass man sämtliche deutschen Künstler übergeht und stattdessen aus den Staaten importiert finde ich auch eher traurig. Noch schlimmer ist allerdings, dass Deutschland sich durch einen Künstler repräsentieren lässt, den hierzulande niemand kennt, der hierzulande noch keinen Erfolg vorweisen kann und (als logische Folge) hierzulande keine Fans hat. Was soll das?!“

Ganz Unrecht hat er damit nicht: Der NDR forderte in seiner Ausschreibung, dass Bewerber einen gewissen Erfolg vorweisen müssen, um in den Bewerberpool aufgenommen zu werden. Zudem muss der Act bühnenerfahren sein, durfte man zuvor lesen. Der NDR hat all seine Regeln ausgehebelt – vicadicct reagiert darauf entsprechend: „Man setzt vorher Kriterien, die dann offenbar doch keine Rolle spielen. Das ist lächerlich.“ AlphaOrange sieht es nicht anders: „Man hat also die Jury eingeführt, um sich einen großen Act zu angeln, straft die jetzt aber ab und nimmt einen Unbekannten, der auch bei einem Zuschauervoting nichts zu verlieren gehabt hätte.[...] Damit hat man nun das eigene Modell völlig ad absurdum geführt.“



RickyFitts lässt noch eine andere, durchaus interessante Sichtweise einfließen: „Aber für die eh schon schwindende Zahl der «ESC»-Zuschauer ist das eine Ohrfeige. Nun wird nichtmal eine besondere Fanbasis zu mobilisieren sein und das Interesse an der Veranstaltung wird sehr gering ausfallen. So kann man die Quoten auch in den Keller treiben und sich einen weiteren Grund liefern den ganzen Zirkus in Zukunft komplett abzublasen oder eben fern zu bleiben.“

Chris aus Hamburg hat einen Bericht über die Pressekonferenz verfolgt – in dem der Song gespielt wurde. „Ein kurzer Ausschnitt kam gerade im «Heute Journal» im NDR - meines Erachtens klingt der Titel gar nicht mal so schlecht. Kein Swing à la Roger Cicero, eher dancelastig, mit Shufflebeat. Viel versprechend, freue mich auf den ECHO-Auftritt“, so der User. Glenn sieht das etwas anders: „Belangloses, billiges Synthie-Pop-Gedudel. Damit werden wir wohl nichts reißen...“.

AlphaOrange sieht es etwas positiver: „Der Ausschnitt, der bei «Das!» zu hören war, klingt schon mal ganz ordentlich, kann ich mir auch gut auf der Bühne vorstellen und besser als letztes Mal werden wir wohl abschneiden“, trotzdem sei er über de Interpreten „sehr enttäuscht“. Von User Markymarc05 kommt das wohl passendste Schlusswort, das man finden kann: „[...]Ansonsten kann ich auch nur sagen: Erst mal abwarten. Schlimmer als im letzten Jahr kann es gar nicht werden.“ Und damit hat er durchaus Recht.
14.02.2009 12:08 Uhr  •  Fabian Böhme Kurz-URL: qmde.de/33154