NDR-Intendant über «Tagesthemen», Pluralität und das Unterhaltungs-Problem

Lutz Marmor spricht sich gegen eine Vereinheitlichung der Politmagazine aus, wünscht aber vor allem in der Unterhaltung mehr Gemeinschaft.

NDR-Intendant Lutz Marmor strebt auch weiterhin einen einheitlichen Sendeplatz für die «Tagesthemen» an. Er habe "großes Interesse" daran, dass dies wenigstens unter der Woche möglich sei. Dafür müsse man jedoch vieles im Programmablauf des Ersten ändern.

"Und das wird in der Öffentlichkeit nicht nur gefeiert werden", sagte Marmor in einem Interview mit der "taz". "Die Kolleginnen und Kollegen der «Tagesthemen» arbeiten daher zunächst mal richtigerweise an der Sendung, und was dabei bislang herausgekommen ist, kann sich sehen lassen.



Unterdessen sprach sich Marmor gegen eine Vereinheitlichung der ARD-Politmagazine aus - "sein" Magazin «Panorama» möchte er daher erhalten. "Man kann gern über ein gemeinsames Unterlabel für die Politikmagazine nachdenken, aber nicht über eine Dachmarke", so der NDR-Intendant. Die Verschiedenheit sei zugleich eine große Stärke und gehöre zur Pluralität der ARD. "Das sollte man nicht herunterspielen oder zentralisieren."

Auf Veränderungen pocht Lutz Marmor im "taz"-Interview vor allem im Bereich der Unterhaltung. Hier fordert er ein zentrales Unterhaltungsbudget für die ARD. Marmor: "Daran arbeiten wir auch schon länger, aber es bleibt schwierig, Denn es gibt auch Landesrundfunkanstalten, eher im Süden der Republik, die Gemeinschaftsanstrengungen skeptischer sehen als wir. Der NDR setzt hier klar auf Gemeinschaft."
24.02.2009 11:17 Uhr  •  Alexander Krei  •  Quelle: taz Kurz-URL: qmde.de/33318