Günther Jauch: '«Wer wird Millionär?» ist keine Chance auf ein neues Leben'

Anders als der Oscar-Hit «Slumdog Millionaire» suggeriert, glaubt Jauch nicht an große Veränderungen durch ein Quiz.

Fernsehmoderator Günther Jauch sieht Parallelen zwischen den Siegern in seiner Quizshow und dem Protagonisten des mit acht Oscars ausgezeichneten Kinofilms «Slumdog Millionaire».

"Eines hat der junge Mann mit den meisten Millionengewinnern in meiner Sendung gemeinsam: Auch sie spielen am Ende, sie sichern sich nicht mehr ab", schreibt Jauch in einem Beitrag für das Magazin "stern". "Sie sagen sich: 'Heute ist meine Nacht, und ich riskiere alles'. Sein Spiel-, nicht sein Erwerbstrieb hat den ersten Millionengewinner, Professor Freise, am Ende triumphieren lassen."



«Slumdog Millionaire» erzählt die Geschichte eines Jungen aus den Slums in Mumbai, der in der indischen Ausgabe von «Wer wird Millionär?» den Hauptgewinn absahnt. Im Film heißt es, das Fernsehquiz sei eine Chance, zu entkommen. Dem aber widerspricht Jauch dann doch: "Das glauben Tausende, die mir inzwischen gegenüber gesessen haben. Endlich ein neues, anderes Leben beginnen - mit dem Traum kommen viele. Und am Ende bleibt oft nur das schnell rückzahlbare Bafög oder der neue Wintergarten."

Dennoch fand Jauch Gefallen an dem Film. Es sei ein "grausig-schöner Film über das Leben und die Liebe und den Reichtum jenseits des Geldes", so Jauch. Die Hauptfigur, Jamal Malik, habe "ein freundliches, offenes Gesicht - Typ Philipp Lahm".
25.02.2009 10:07 Uhr  •  Alexander Krei  •  Quelle: stern Kurz-URL: qmde.de/33335