Keine Frage: Die Telenovela war ein Erfolg für das ZDF, wenn auch mit negativer Tendenz in den vergangenen Monaten.
Am Dienstag ging eine kleine Ära im ZDF zu Ende. Die letzte «Wege zum Glück»-Folge flimmerte über die Bildschirme. Mit «Bianca» hatte 2004 alles begonnen, ohne Namenszusatz im Titel endete 2009 die tägliche Serie mit der Hochzeit von Nora und Alexander. Drei Werktage lang kommt der Mainzer Kanal nun ohne Telenovela aus, am Montag startet um 16.15 Uhr das neue Format «Alisa – Folge deinem Herzen». Dass man «Wege zum Glück» beendete, war jedoch nicht nur den Geschichten, die irgendwie auszugehen schienen, geschuldet, sondern auch dem zurückgehenden Interesse.
Die Geschichte rund um Bianca und Oliver schlug sich im Nachmittagsprogramm ganz vorzüglich, dann kam der große Bruch und das ZDF startete in eine neue Welt – künftig spielten die Geschichten in Falkental. Die Zuschauer hatten anfangs durchaus Probleme damit, die ersten Kapitel lagen mit teilweise nur etwas mehr als 12 Prozent unterhalb der Erwartungen. Nur mühsam erkämpfte man sich die Zuschauer zurück und kam erst mit den Folgen 71 bis 75 auf mehr als 15 Prozent Marktanteil im Wochenschnitt. Wegen des schwachen Starts fiel die erste Staffel dann auch recht verhalten aus: 16,4 Prozent Marktanteil wurden im Schnitt gemessen.
Dieses Bild ist aber deutlich verzerrt: Denn gegen Ende der ersten Runde waren oftmals 20 Prozent des Publikums ab drei Jahren dabei, bis zu 2,5 Millionen Menschen sahen die Geschichten rund um Julia Schilling. Mit Ben und Nina folgte im Herbst 2006 ein neues Liebespaar, das sich in 250 Episoden fand. Mit 18,6 Prozent Marktanteil war diese zweite Staffel die erfolgreichste, im Schnitt sahen 2,27 Millionen Bundesbürger zu. In der Spitze waren es fast drei Millionen Menschen, die das Geschehen verfolgten. Selbst bei den 14- bis 49-Jährigen sah es mit teilweise zweistelligen Werten und einem Durchschnitt von schließlich 7,7 Prozent richtig gut aus.
Im Jahr darauf folgte die Liebesgeschichte von Luisa und Simon, die im Herbst 2008 endete. Und hier begann der Quotenrückgang: 17,1 Prozent Marktanteil bei allen wurden im Schnitt ermittelt, 1,97 Millionen Menschen ab drei Jahren verfolgten die Romanze. Bei den 14- bis 49-Jährigen kam man nur noch auf 6,1 Prozent. Dem ZDF wurde wohl klar, dass frischer Wind im Nachmittagsprogramm wehen muss – man entschied sich, eine vierte Lovestory anzuschließen, zugleich aber eine neue Telenovela zu kreieren. Nora und Alexander hatten 78 Episoden lang Zeit, um zu ihrem Glück zu finden.
Weil die Staffel ausschließlich im Winter lief, war die Zuschauerzahl natürlich höher: 2,21 Millionen Menschen sahen die Geschichte der beiden. Mit 16,4 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum ging es allerdings weiter bergab. Ganz so schlimm sah es zwar nicht aus: Es gab beispielsweise nur eine Folge, die weniger als zwei Millionen Zuschauer hatte, aber dennoch war der negative Trend nicht von der Hand zu weisen. Die finale Folge von «Wege zum Glück» holte letztlich 2,70 Millionen Zuschauer und 17,8 Prozent Marktanteil – das war die höchste Quote seit dem 20. November 2008. Mit 6,4 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen lief die vierte Staffel in etwa auf Senderschnitt.