Quotencheck: «Big Brother 9»

Wie läuft die neunte Runde der RTL II-Reality-Show inzwischen? Kann der Münchner Fernsehsender nun zufrieden sein?

Dass RTL II und Produzent Endemol mit der neunten Staffel von «Big Brother» einen Fehlstart hinlegten, ist hinlänglich bekannt und muss an dieser Stelle nicht erneut durchgekaut werden. Anfang Januar überarbeitete man daher das Konzept und baute auch das Haus in Köln-Ossendorf um. Seitdem stiegen die Quoten an, aber stiegen sie auch so deutlich, dass RTL II zufrieden sein kann?



Das ist nach den vorliegenden Zahlen nicht der Fall, es sei denn, man gibt sich bei RTL II inzwischen mit einer mittelschweren Erkältung zufrieden, nur weil man die Pest abhalten konnte. Betrachtet man nur die vorliegenden Werte des Monats Februar, so kommt die aktuelle Staffel der Reality-Show auf 6,6 Prozent Marktanteil. Damit liegt sie klar oberhalb des Senderschnitts, aber unterhalb der eigentlichen Erwartungen.

Insider vermuten, dass die Show mehr als sieben Prozent Marktanteil einfahren muss, um überhaupt rentabel zu sein für den Sender. Mehr als sieben Prozent Marktanteil holte das Format bislang sieben Mal im Februar. Am 09. Februar kam die Sendung beispielsweise auf 7,9 Prozent in der Zielgruppe und fuhr somit den zweithöchsten Wert der gesamten Staffel ein. 1,07 Millionen Menschen verfolgten das Format an diesem Tag – so viele wie nie zuvor während Runde neun. Der Trend des Formats zeigt ganz klar nach oben.



Mit sieben Prozent Marktanteil im Wochenschnitt waren die sechs Tageszusammenfassungen der vergangenen Woche genauso beliebt wie die der Startwoche. Damit kann RTL II wirklich zufrieden sein. Weil die Donnerstags-Folge mit nur 6,2 Prozent recht schwach lief, fiel «Big Brother» in der laufenden Woche auf durchschnittlich 6,9 Prozent Marktanteil ab.

Interessant ist vor allem die Zuschauerentwicklung: Auch hier zeigt der Trend deutlich nach oben: Durchschnittlich 0,68 Millionen Zuschauer ab drei Jahren waren beispielsweise in Sendewoche vier dabei, in Woche elf stiegen die Werte auf durchschnittlich 0,94 Millionen Menschen. In der aktuellen Woche kommt der Große Bruder auf 0,91 Millionen.



Der Gesamtschnitt der Staffel wird noch immer durch den sehr schwachen Start im Dezember nach unten gezogen. Immerhin kommt die Staffel derzeit aber schon auf sechs Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen und eine Sehbeteiligung von insgesamt 800.000 Zuschauern ab drei Jahren. Luft nach oben ist noch genug, der Große Bruder muss nur weiterhin konsequent an sich arbeiten: Dann wird auch RTL II wieder viel Spaß an der Sendung haben.
27.02.2009 14:00 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/33396