ARD-Chefredakteur von der Tann weist Kritik an "Tagesthemen" zurück

ARD-Chefredakteur Hartmann von der Tann wehrt sich gegen Medienkritik an den ‘Tagesthemen’. ‘Wir stecken nicht wie behauptet in einer Krise’, erklärte er und reagierte damit auf kritische Zeitungsberichte. Die ‘Berliner Zeitung’ und die ‘Bild’- Zeitung hatten berichtet, das Ansehen der ARD-’Tagesthemen’ sei gegenüber dem ‘heute-journal’ des ZDF gesunken und die ZDF-Moderatoren beliebter als ihre ARD-Kollegen.

Dem hielt von der Tann entgegen, die Quoten seien seit Jahren stabil und in den vergangenen drei Monaten sogar gestiegen. Ein ARD- Sprecher nannte dazu am Mittwoch folgende Zahlen: Im ersten Halbjahr hatten die ‘Tagesthemen’ einen durchschnittlichen Marktanteil von 11,6 Prozent (2,24 Millionen Zuschauer), in den Monaten Juli bis September 12,4 und 12,2 Prozent (2,26 und 2,20 Millionen). Das ‘heute-journal’ hatte im ersten Halbjahr 3,87 Millionen Zuschauer (13,9 Prozent) und in den folgenden Monaten 3,78 (15,2 Prozent), 3,56 (15,2) und 3,47 (13,0) Millionen Zuschauer.

Ein direkter Vergleich zwischen beiden Sendungen wäre nach Ansicht der ARD-Verantwortlichen wegen der unterschiedlichen Anfangszeit auch ‘unfair’. Gerade zwischen 21.45 Uhr, wenn das ‘heute-journal’ auf Sendung geht, und 22.30 Uhr, dem ‘Tagesthemen’-Beginn, lasse das Interesse des Publikums für aktuelle Nachrichten deutlich nach. Trotzdem nimmt man bei der ARD Kritik an der Sendung durchaus ernst und arbeitet an Verbesserungen. Von der Tann: ‘Wir arbeiten selbstverständlich an der Weiterentwicklung des Programms. Die Intendanten der ARD haben auf ihrer Sitzung in Dresden zahlreichen Vorschlägen der Redaktion zur Optimierung der Sendung zugestimmt.’ So werde der vorgezogene Sendebeginn am Sonntag - direkt nach ‘Sabine Christiansen’ - zu einer verbesserten Akzeptanz auch am Wochenende beitragen. (ots/am)
08.10.2003 19:47 Uhr Kurz-URL: qmde.de/3353