Der Streik der Sat.1-Mitarbeiter hat offenbar geholfen: Betriebsrat und ProSiebenSat.1 haben sich nun nach langen Verhandlungen auf einen Sozialplan geeinigt.
"Der Streik der Mitarbeiter Ende Januar und ihre öffentlichen Aktionen haben in der Krise Früchte getragen." Das sagte Michael Onken, Bundesvorsitzender des Deutschen Journalisten-Verbandes (DJV). Gemeint ist eine Einigung zwischen ProSiebenSat.1 und dem Betriebsrat des Konzerns.
Die Tarifkommission hatte zuvor dem Ergebnis der Sozialplanverhandlungen zwischen Vorstand und Betriebsrat zugestimmt, das schon am Mittwoch nach zustande gekommen war. Die Einigung sieht wiefolgt aus: Die Berliner Sat.1-Mitarbeiter, die zum Umzug nach Unterföhring bereit sind, erhalten demnach eine sechsmonatige Schnupperphase.
Sie haben die Möglichkeit, sich gegen einen Arbeitsplatz in Unterföhring zu entscheiden, ohne die Abfindung zu verlieren. Wer an einer Outplacement-Maßnahme teilnehmen will, erhält dafür maximal 17.000 Euro. Die so genannte Schnellläuferprämie von 10.000 Euro für alle, die sich bis 31. Januar für oder gegen Unterföhring entschieden haben, ist darauf anzurechnen.
Und schließlich billigte der Vorstand noch insgesamt 800.000 Euro für alle Beschäftigten, die bis zu ihrem Ausscheiden im Sommer durcharbeiten und so den Sendebetrieb aufrechterhalten. Für alle Beschäftigten der Betriebe Maz&more und des Technikbetriebs PSP wird garantiert, dass sie im Fall von betriebsbedingten Kündigungen, die bis Ende 2010 ausgesprochen werden, die Leistungen dieses Sozialplans ebenfalls erhalten.
Der DJV-Vorsitzende blieb allerdings bei seiner Kritik an der Umstrukturierung von Sat.1: "Es darf bezweifelt werden, dass der Personalabbau in Berlin wirklich nötig ist, um ProSiebenSat.1 wieder in die Gewinnzone zu bringen."