ARD adé: Pocher wechselt zu Sat.1

Jetzt ist es raus: Oliver Pocher verlässt die ARD und wechselt nicht zu RTL. Stattdessen hat er sich für Sat.1 entschieden. Bei der ARD verabschiedet man Pocher mit Wehmut und einem Schuss Boshaftigkeit.

Es muss eine kurzfristige Entscheidung gewesen sein, die Oliver Pocher gefällt hat. Nun ist jedoch klar, wohin seine Reise gehen wird: Der 31-Jährige wird exklusiv zu Sat.1 wechseln.

Kurios: Nicht der Berliner Sender hat diese Nachricht zuerst vermeldet, sondern die ARD - bislang noch Pochers Arbeitgeber. Einen Tag, bevor die letzte reguläre Ausgabe von «Schmidt & Pocher» ausgestrahlt wird, hat das Rätselraten um Pochers Zukunft also ein Ende.

Kurz fällt die Stellungnahme von ARD-Programmdirektor Volker Herres aus, der bis zuletzt wohl noch gehofft hatte, Pocher halten zu können: "Oliver Pocher ist jung und hat sich für das echte Abenteuer entschieden: Für die Erlebniswelt von Sat1. Bon voyage! Keine Frage, ich hätte ihn lieber im Ersten gesehen."



Herres weiter: "Aber: Ohne Oliver Pocher geht's auch, wie man in der ARD sagt ..." Eine kleine Boshaftigkeit zum Abschied also - nach dem gescheiterten Wechsel von Günther Jauch zur ARD prägte einst der damalige SWR-Intendant Peter Voß den Spruch "Ohne Jauch geht's auch." Nun also auch ohne Pocher, der mit einem Verbleib im Ersten sicherlich einige junge Zuschauer herangespült hätte.

Die bekommt nun also Sat.1 - doch auch der Noch-Hauptstadt-Sender hat diese bitter nötig. Seit Monaten befindet sich Sat.1 in unsicherem Fahrwasser, vor allem negative Nachrichten brachte man hervor. Pocher soll nun eine wöchentliche Late-Night-Show erhalten, die er sogar selbst produziert. Von einem dreijährigen Vertrag ist die Rede.

Lesen Sie auf der nächsten Seite, was Oliver Pocher zu seinem Wechsel sagt.

Jetzt ist es raus: Oliver Pocher verlässt die ARD und wechselt nicht zu RTL. Stattdessen hat er sich für Sat.1 entschieden. Bei der ARD verabschiedet man Pocher mit Wehmut und einem Schuss Boshaftigkeit.

Doch das dürfte nicht die einzige Neuerung im Programm sein. Der neue Senderchef Guido Bolten (Foto), der Pochers Wechsel letztlich klar machte, plane Quotenmeter.de-Informationen ein "neues Sat.1", wie zu hören ist - zum Opfer fallen in diesem Zusammenhang etwa die zuletzt weitgehend erfolglosen «Hit Giganten». Sicher ist: Veränderungen hat Sat.1 nach zahlreichen Misserfolgen in der Vergangenheit bitter nötig.

Nun also Pocher: "Oliver Pocher ist ein Ausnahmetalent. Ich freue mich sehr, dass wir ihn langfristig für unseren Sender gewinnen konnten und ihm jetzt bei Sat.1 ein neues 'Zuhause' bieten", so Bolten. Oliver Pocher zu seinem Wechsel: "Mein Verjüngungsauftrag bei der ARD ist vorerst erfüllt, jetzt kann ich mich auf neue Aufgaben konzentrieren."



Am Ende war wohl nicht zuletzt der finanzielle Faktor entscheidend. "Es ist schade, dass es keine neue Sendung mit Oliver Pocher in der ARD geben wird. Wir haben intensiv verhandelt und hätten ihn gerne an die ARD gebunden", sagte WDR-Intendantin Monika Piel. "Für seine Entscheidung habe ich dennoch Verständnis, da wir mit den Konditionen, die Sat.1 ihm bietet, nicht mithalten können."

Und nun? Neben der neuen Late-Night-Show wird Oliver Pocher wohl auch einzelne Event-Shows moderieren. Bis zu seinem exklusiven Wechsel ist er allerdings auch bei anderen Sendern zu sehen - etwa als Moderator des Viva-Preises «Comet». RTL wird schon bald Pochers Bühnenprogramm ausstrahlen und auch die kürzlich bekannt gewordene Show «5 gegen Jauch» ist noch nicht vom Tisch. Klingt nach einer spannenden Zeit für Oliver Pocher.
01.04.2009 18:24 Uhr  •  Alexander Krei Kurz-URL: qmde.de/34065