«Britain’s Next Topmodel»: TV-Kampf trotz Magersucht

In der britischen Variante der Show will eine Untergewichtige richtig durchstarten und entfacht somit eine heftige Diskussion.

Essstörungen sind im Model-Geschäft ein Reizthema: Designer-Shows mit Klappergerüsten kommen in den Medien inzwischen nicht mehr so gut an. Trotzdem will eine Magersüchtige bei «Britain's Next Topmodel» trotz oder gerade wegen ihrer Krankheit durchstarten. Schön, groß und vor allem dürr sollen die Models sein, die heutzutage über den Laufsteg schlendern. Aber wehe einer der wandelnden Schaufensterpuppen leidet unter einer Essstörung. Denn obwohl viele der Models unter Magersucht leiden, ist das Thema tabu.

Jade McSorley macht da eine Ausnahme – sie spricht nicht nur über ihre Krankheit, sondern will es bei «Britain's Next Topmodel» vor einem Millionenpublikum gleich ganz nach oben schaffen. Es ist das erste Mal, dass es einer Kandidatin mit Anorexie erlaubt ist, an einem dieser TV-Wettbewerbe teilzunehmen. Die 21-Jährige wurde nur wenige Monate bevor sie bei «Britain’s Next Topmodel» mitmachen sollte, ins Krankenhaus eingeliefert. Die Diagnose: Massive Unterernährung. Bei einer Größe von 175 cm wog McSorley weniger als 41 Kilogramm. „Ich mache das Ganze immer noch durch. Das ist etwas, was man sein ganzes Leben lang mit sich trägt“, so McSorley gegenüber der britischen „Sun“.



Doch die Casting-Show scheint der hübschen Brünette gut zu tun. Bei «BNTM» stehen ihr nun Ernährungsberater und Psychologen zur Seite, die ihr helfen sollten, wieder einige Kilos zuzunehmen und ihr ungesundes Image abzulegen: „Ihre Gesundheit hat für uns höchste Priorität, wir sind froh, sie bei uns zu haben“, sagen sie. Ob diese Aufmerksamkeit aber reicht, um den Wettkampf bei «Britain's Next Topmodel» für sich zu entscheiden, wird sich in der fünften Staffel, also ab dem 20. April 2009 im britischen Fernsehen herausstellen.
08.04.2009 13:02 Uhr  •  Jürgen Kirsch Kurz-URL: qmde.de/34189