Jobverlust als Reality-Show

«Someone's Gotta Go» - Endemol USA bastelt im Auftrag von Fox an der passenden Reality-Show zur Weltwirtschaftskrise.


Auf der Suche nach frischen Ideen für Reality-Formate scheint sich die Fernsehbranche mehr und mehr der nicht ganz so glatten Realität anzunähern. Nachdem Fox bereits eine Kuppel-Show für Übergewichtige («More to Love») in sein Sommerprogramm aufgenommen hat, ist nun die Wirtschaftskrise an der Reihe. Wie unter anderem "TV Week" berichtet, produziert Endemol USA derzeit im Auftrag von Fox eine einstündige Reality-Show, die man auch als Anti-«Apprentice» bezeichnen könnte. In «Someone's Gotta Go» geht es nämlich nicht um den großen Traumjob sondern den Erhalt des eigenen, ganz normalen Arbeitsplatzes.

Im Mittelpunkt jeder Episode steht ein kleiner Betrieb und die Vorgabe, Mitarbeiter zu entlassen.
Es ist nun an der Belegschaft, zu entscheiden, wer am Ende der Episode seinen Arbeitsplatz verliert. Zu diesem Zwecke haben die Mitarbeiter Zugang zu allen internen Finanz- und Personaldaten des Betriebs. Moderiert wird die Entlassungs-Show von einem qualifizierten Unternehmensexperten.



"Es geht darum, eine schwierige Entscheidung auf demokratische Weise zu fällen", erläutert David Goldberg (Endemol USA) das durchaus streitbare Konzept von «Someone's Gotta Go». "Normalerweise ist es der Chef, der entscheidet, wer gehen muss. Diese Entscheidung dem Arbeitnehmer zu überlassen, hat geradezu etwas Befreiendes."

Über tiefer gehende Details oder einen Ausstrahlungstermin halten sich die Verantwortlichen bei Endemol USA und Fox vorerst bedeckt. Insidern zufolge wird allerdings mit Hochdruck an der Fertigstellung der Sendung gearbeitet, um sie möglicherweise noch in diesem Sommer ausstrahlen zu können.
08.04.2009 22:36 Uhr  •  Manuel Niemeyer  •  Quelle: TV Week Kurz-URL: qmde.de/34209