Die Kritiker: «Was glücklich macht»

Story
Nachdem er als Bauleiter über viele Jahre hinweg Großprojekte betreut und die ganze Welt bereist hat, wird Peter in den Vorruhestand verabschiedet. Zunächst hat er große Pläne für den neuen Lebensabschnitt: Endlich kann er mit seiner Frau Charlotte, einer erfolgreichen Wissenschaftlerin, die ihm schon bald in den Ruhestand folgen will, versäumte Zweisamkeit nachholen und seinen langersehnten Roman schreiben. Die Realität erweist sich jedoch bald als weit weniger romantisch: Charlotte hat aufgrund ihres Berufs kaum Zeit für ihren Gatten, und bei seinem Roman kommt Peter nicht einmal über den ersten Satz hinaus. Frustriert verbringt er einen Großteil seiner Zeit in seinem Stammcafé – nicht zuletzt, weil dort die junge Jenny arbeitet, die auf sympathische Weise mit ihm flirtet.

Als eines Tages sein alter Freund Jens überraschend stirbt, droht Peter vollends aus der Bahn geworfen zu werden. Er verbringt seine Tage im Bademantel, Chips essend vor dem Fernseher und bildet sich ein, unter den ersten Anzeichen eines Hirntumors zu leiden – keine einfache Zeit für ihn. Auch Charlotte steckt in einer Zwickmühle, hat sie doch das Angebot bekommen, eine Forschungsgruppe in Brüssel zu leiten, eine Aufgabe, von der sie schon immer geträumt hat. Doch kann sie ausgerechnet jetzt die gemeinsamen Pläne mit Peter auf Eis legen? Sie behält die ganze Angelegenheit erst einmal für sich.

Doch natürlich kann eine solche Heimlichtuerei nicht gut gehen: Peter entdeckt zufällig ihr Geheimnis, es kommt zum Streit, aber auch wieder zur Versöhnung. Charlotte nimmt den Job in Brüssel an. Es könnte also alles wieder gut sein, doch etwas ist anders geworden: Das einstige Traumpaar beginnt auseinanderzutreiben. Während sich Charlotte auf ihre Abreise vorbereitet, lässt Peter mit seinen Freunden Ritschi und Klaus alte Rockertage wiederaufleben und scheint wie ausgewechselt. Voller Energie stürzt er sich in die Arbeit an seinem Roman – und in den Flirt mit der bezaubernden Jenny – und bemerkt nicht, dass er damit seine glückliche Ehe aufs Spiel setzt.

Darsteller
Peter Sattmann («Einmal Toskana und zurück», «Liebe im Halteverbot») ist Peter
Jutta Speidel («Um Himmels Willen», «Annas Geheimnis») ist Charlotte
Cornelia Schmaus («Mogadischu», «Dicke Liebe») ist Karin
Thomas Thieme («Leben der Anderen», «Effi Briest») ist Klaus
Edda Leesch («Stella und der Stern des Orients», «Zwerg Nase») ist Gabi
Guntbert Warns («Schicksalstage in Bangkok», «Zur Sache, Lena!») ist Ritschi
Katharina Lorenz («Marie und die tödliche Gier», «Du gehörst mir») ist Jenny

Regie: Matthias Tiefenbacher
Buch: Edda Leesch
Kamera: Pascal Mundt
Musik: Thomas Osterhoff

Kritik
In «Was glücklich macht» gelingt es der Drehbuchautorin Edda Leesch und dem Regisseur Matthias Tiefenbacher geschickt, die Elemente einer leichten Komödie mit denen ernsterer Zwischentöne zu vermischen. Das Themenfeld des Ruhestandes und der damit verbundenen Änderungen im Privatleben – einschließlich der persönlichen Wertschätzung – stehen dabei allgegenwärtig im Zentrum des Geschehens.

Klingt auf den ersten Blick nicht gerade innovativ, ist es auch nicht unbedingt. Zahlreiche Filme und Serien haben sich bereits mit dieser Thematik eindringlich beschäftigt. Und dennoch bildet der hier gezeigte Film eine kleine Ausnahme. Denn was den Film vom Einheitsbrei im deutschen TV unterscheidet, ist die Tatsache, dass er ein ungemein gut aufgestelltes und aufspielendes Ensemble versammeln konnte. Allen voran sind hier die gut aufgelegten Hauptdarsteller Peter Sattmann und Jutta Speidel zu nennen. Sie geben ihren Figuren die nötige Ernsthaftigkeit, spielen diese aber zugleich locker und augenzwinkernd. Auch die Nebenrollen sind wunderbar besetzt, Autorin Edda Leesch spielt sogar selbst in der Rolle der Gabi einen kleinen Part.

Ergänzt durch clever konstruierte Dialoge und dem nötigen Witz, gut gefilmten Bildern und stimmiger musikalischer Untermalung ergibt sich somit eine sehenswerte Beziehungskomödie. Das richtige für einen netten TV-Abend zu zweit.

Das Erste zeigt «Was glücklich macht» am Sonntag den 12. April 2009, um 20.15 Uhr.
10.04.2009 11:25 Uhr  •  Torben Gebhardt Kurz-URL: qmde.de/34242