Klinsmann sorgt für gute Quoten

Für Klinsmann ein berufliches Fiasko, für die Medien ein gefundenes Fressen: Die Entlassung des Bayern-Trainers sorgte für gute Quoten.

Man sollte meinen, dass die Entlassung von Bayern-Trainer Jürgen Klinsmann kein Thema nationalen Interesses ist – doch weit gefehlt: Der Klinsmann-Rausschmiss dominierte am Anfang der Woche die Medien und sorgte bei zahlreichen Sendern für Sondersendungen und Live-Berichte.

So sendete n-tv live von der Pressekonferenz und konnte am Mittag sonst unerreichbare Marktanteile von 2,2 Prozent einfahren; eine Sondersendung vorher informierte sogar sensationelle drei Prozent aller Zuschauer. Abends sendete das Erste Deutsche Fernsehen gar einen als «Sportschau Extra» betitelten «ARD-Brennpunkt», der im Normalfall nur bei wichtigen Vorkommnissen angesetzt und als Ergänzung der Nachrichten verstanden wird. Die Quoten dürften die Ausstrahlung aus Sicht der Verantwortlichen rechtfertigen: Durchschnittlich 4,53 Millionen Zuschauer bescherten der ARD Marktanteile von 15,2 Prozent. Kurioserweise verzeichnete der mit regionalen Nachrichten für Bayern zuständige Bayrische Rundfunk nur 0,09 Millionen Zuschauer. Am Dienstag hatte N24 mit einer Live-Übertragung der Pressekonferenz zur Benennung von Jupp Heynckes als neuer Trainer mit sehr guten 2,6 Prozent Marktanteil bei den Werberelevanten die Nase vor n-tv. Neugierige konnten im Anschluss sogar das Probetraining auf DSF verfolgen.



Bonmot am Rande: Die ProSieben-Sendung «switch reloaded» sendete bereits am Dienstag und damit nur einen Tag nach Bekanntgabe der Entlassung eine Klinsmann-Parodie auf das Ereignis.
02.05.2009 10:37 Uhr  •  Jakob Bokelmann Kurz-URL: qmde.de/34661