Gerangel um Fernsehduelle zur Bundestagswahl

Sogenannte "Townhall Meetings" nach US-Vorbild scheinen bei den Sendern hoch im Kurs zu stehen. Im Mai wird RTL nun erst einmal Anne Will angreifen.

Es wird defintiv ein spannendes Wahljahr - und hinter den Kulissen wird bereits um die geplanten Fernsehduelle zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihrem Herausforderer Frank-Walter Steinmeier gerangelt. Weiterhin ist unklar, ob es nur eine oder zwei Sendungen geben wird.

Für ein mögliches zweites Aufeinandertreffen haben die Privatsender bei den Parteien eine neue Form ins Spiel gebracht - ein Duell nach dem Vorbild amerikanischer "Townhall-Meetings", bei der die Kandidaten direkt Fragen von Wählern beantworten. Das berichtet das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" in seiner aktuellen Ausgabe.



Die Union habe auf die Idee nur zögerlich reagiert, heißt es in der SPD. Vertreter der Kanzlerin hätten gegenüber TV-Verantwortlichen deutlich gemacht, dass man eher auf die traditionelle Form des Aufeinandertreffens setze. Merkel wird sich jedoch bereits am 17. Mai bei RTL - also gut vier Monate vor der Bundestagswahl - den Fragen eines Studiopublikums stellen.

Die 75-minütige Sendung wird sonntags direkt gegen den ARD-Talk mit Anne Will gesendet und soll von Peter Kloeppel und Maria Gresz moderiert werden. Die Produktion übernehmen RTL und "Spiegel TV".

Die ARD selbst plant für die heiße Wahlkampfphase unabhängig vom Duell "Townhall-Meetings" mit jeweils einem Spitzenkandidaten (Quotenmeter.de berichtete). Das ZDF denkt laut "Spiegel" über eine Kandidatenbefragung nach, zu der die Bürger per Internet Fragen stellen können, und hat die Generalsekretäre bereits zu einer «Berliner Runde». Die CSU hat hierfür jedoch bereits abgesagt.
03.05.2009 08:30 Uhr  •  Alexander Krei  •  Quelle: Spiegel / RTL Kurz-URL: qmde.de/34666