Was wurde aus... den ehemaligen VIVA-Moderatoren? – Teil 3

Diesmal mit: Simon Gosejohann, Jessica Schwarz, Janine Reinhardt, Nadine Krüger, Milka, Nova Meierhenrich und Oliver Pocher.

Als der deutsche Musiksender im Dezember 1993 seinen Betrieb aufnahm, traf er den Nerv der Zeit und entwickelte sich zu einem zentralen Sprachrohr für die Jugendlichen der 90er Jahre. Die Moderatoren des Senders wurden fast durchweg zu Stilikonen und Kultfiguren und waren in der Zielgruppe sehr beliebt. Um immer frisch zu bleiben, wechselten die Gesichter des Senders sehr häufig. Doch was wurde aus den ehemaligen VJs? Was machen die Kultgesicherter einer Generation heute?

Im Jahr 1997 wechselte die blonde Nadine Krüger von Sat.1, wo sie die Kuppelshow «Sommer sucht Sprosse» moderierte, zu VIVA. Neben einigen anderen Sendungen widmete sie sich hauptsächlich dem Kinomagazin «Film Ab». Ihre Karriere begann jedoch schon im DDR-Fernsehen, wo sie bei der Kindersendung «Mach mit, mach's nach, mach's besser» zu sehen war. Nach dem Ende bei VIVA übernahm sie die Kinosendung „Cinema TV» bei ProSieben. Nach deren Ende präsentierte sie das Kinomagazin «Premiere Kino» beim Pay-TV-Sender. Seit 2006 gehörte sie zum Team des «Sat.1 Frühstücksfernsehens». Zunächst nur als Vertretung, schaffte sie es ab 2007 zur festen Moderatorin. Ab Mai 2009 wird sie diese Aufgabe zugunsten der ZDF-Sendung «Volle Kanne» aufgeben.

Das VIVA-Kinomagazin «Film Ab» war ein Sprungbrett für viele weitere bekannte Gesichter neben Nadine Krüger. Dort begann auch die spätere Schauspielerin Jessica Schwarz ihre Karriere. Zu ihren größten Erfolgen zählen seitdem die Filme «Verschwende deine Jugend», «Die wilden Hühner», «Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken» und jüngst «Buddenbrooks».

Auch Comedy-Chaot Simon Gosejohann moderierte die Kinoshow zwischen 2002 und 2003 bei VIVA. Dafür wurde er sogar mit dem Förderpreis des Deutschen Fernsehpreises ausgezeichnet. Zudem strahlte VIVA Zwei seinen Low-Budget-Film «Captain Cosmotic» aus. Nach dem Ende von «Film Ab» adaptierte er das englische Format «Trigger Happy TV» und produzierte seitdem fünf Staffeln seiner «Comedystreet» für ProSieben. Ab Sommer 2004 lieferte er sich darüber hinaus im Rahmen der Show «Elton vs. Simon» mit seinem Kumpel Elton, der als Showpraktikant bei seinem VIVA-Ex-Kollegen Stefan Raab begann, zahlreiche Duelle, die im Sommer 2008 in einer Live-Show-Reihe ihren bisherigen Höhepunkt fanden. Außerdem gehört er zum Ensemble der Sat.1-Show «Die Comedy-Falle» mit Kai Pflaume.

Janine Reinhardt stellte bei «Film Ab» ebenfalls die neusten Kinohighlights für den Musiksender vor. Zuvor wurde sie über ein großes Casting und einem Zuschauervoting als neue VJane ausgewählt. Dabei durfte sie vor allem auch die wichtigste Show des Senders «Interaktiv» moderieren. Als der Sender 2005 nach Berlin umzog und sein Programm umstellte, präsentierte sie auch den kurzlebigen Nachfolger «17», bevor sie VIVA verließ. Anfang 2006 versuchte sie ins Schauspielfach zu wechseln und erhielt die Hauptrolle in der ProSieben-Telenovela «Lotta in Love», die jedoch von Anfang an enttäuschte und nach einer Verlegung ins Morgenprogramm nach 130 Folgen eingestellt wurde. Im Rahmen ihrer Arbeit für ProSieben tauchte sie zudem in zwei Ausgaben der «ProSieben Märchenstunde» und in zahlreichen Stefan-Raab-Events auf. Zuletzt war die Erfurterin im Sat.1-Movie «Die Bienen – Tödliche Bedrohung» zu sehen.



Am bekanntesten dürfte die ehemalige VJane Milka vor allem durch Hape Kerkeling geworden sein, der sie im Rahmen seiner Sendung «Darüber lacht die Welt» vor laufenden Kameras auf den Arm nahm. Insgesamt war sie ab 1999 für fast fünf Jahre für VIVA tätig und war neben «Interaktiv» auch im Styling-Magazin «Inside» zu sehen. Mittlerweile gehört sie zum Moderationsteam des Programmfensters «Studioeins», das täglich im Vorabendprogramm des Ersten zwischen den Serien läuft.

Auch Nova Meierhenrich war für «Inside» unterwegs. Entdeckt wurde sie zuvor als Moderatorin für «Bravo TV» bei der Soap «Unter Uns», wo sie eine kleine Rolle hatte. Nach dem kurzen Gastspiel bei VIVA übernahm sie die Funktion der Lifestylemoderatorin für Premiere und berichtete dabei regelmäßig von den Rennen der Formel 1. Für Sat.1 moderierte sie zusammen mit Franklin die Abendshow «Sag Ja». Für RTL II präsentierte sie ab 2003 dann den Casting-Flop «Fame Academy». Im Jahr 2006 kehrte sie wieder zur Schauspielerei zurück, als sie eine Hauptrolle bei «Verbotene Liebe» annahm. Kurz danach war sie in einer Folge der «ProSieben Märchenstunde» zu sehen. Mit ihrer Teilnahme in der Jury zur Show «Are U Hot» kehrte sie im Jahr 2007 wieder zu VIVA zurück. Allerdings wurde sie in der zweiten Staffel durch Gülcan ersetzt.

Mit Lukas Koch glaubte VIVA im Jahr 2001 einen guten Fang als neuen VJ gemacht zu haben. Doch lang hielt es ihn nicht beim Musikfernsehen. Bereits ein Jahr später wechselte er zum KI.KA, wo er noch heute arbeitet und neben vielen anderen Sendungen auch «KI.KA Live» moderiert. Einen ähnlichen Werdegang hat auch Nela Panghy-Lee, die 2004 als Nachfolgerin von Daisy Dee bei «Club Rotation» anfing. Auch sie ging nach etwa einem Jahr zum KI.KA und führte dort durch eine Bastelsendung. Ab 2007 lief sie dann zur privaten Konkurrenz über und wurde zusammen mit Bürger Lars Dietrich das Gesicht des Sender Nick. Neben zahlreichen Events präsentieren die beiden die Show «Alles Nick!».

Neben Stefan Raab dürfte wohl Oliver Pocher der prominenteste ehemalige Moderator des Musiksenders sein. Sein Weg begann in der RTL-Talkshow «Hans Meiser», wo er eine Probemoderation bei VIVA gewann. Bei dieser konnte er so überzeugen, dass er sofort einen Festvertrag erhielt. Nach anfänglichen Jobs im normalen Programm des Senders erhielt er ab 2002 seine eigene Personality-Show «Alles Pocher, ... oder was?». Nebenbei trat er bei einigen VIVA-Events auf und stellte in seiner Show «Trash Top 100» die schlechtesten Videos aller Zeiten vor. Aus einer Rubrik seiner VIVA-Show machte er ab 2003 mit «Rent A Pocher» ein eigenes Format für ProSieben.

Zwischenzeitlich war er zudem in der ARD-Vorabendserie «Sternenfänger» neben Nora Tschirner zu sehen. Den endgültigen Durchbruch gelang dem Hannoveraner mit der populären Media-Markt-Werbung und zahlreichen Aktionen rund um die Fußball-WM. So wurde er unter anderem zum offiziellen Trainer der Fußballnationalmannschaft Sansibars gewählt. Nebenbei trat er regelmäßig als Stand-Up-Comedian auf. 2007 war er für die Kinoverfilmung des Romans «Vollidiot» erneut als Schauspieler tätig. Im gleichen Jahr ließ er im Rahmen des «Gameshow Marathon» legendäre Shows zusammen mit Oli P. wieder auferstehen. Im Oktober 2007 überraschte Pocher mit seinem Wechsel in die ARD, wo er fortan mit Harald Schmidt die Show «Schmidt und Pocher» moderierte. Zuletzt sorgte nach dem Ende der Show mit seinem Wechsel zu Sat.1 für Aufsehen in der Branche. Dort soll er ab Herbst 2009 eine eigene wöchentliche Late-Night-Show erhalten.
04.05.2009 08:52 Uhr  •  Christian Richter Kurz-URL: qmde.de/34678