Primetime-Report: ProSieben & ARD drehten auf

Gleich drei große Finales waren in der vorletzten TV-Woche des Fernsehjahres zu sehen. Sat.1 triumphierte unterdessen mit «Dirty Dancing».


Für Sat.1 war der Montag nur halbwegs erfreulich, denn mit der Wiederholung von «Dirty Dancing» wurden über 3,92 Millionen Fernsehzuschauer erreicht. Der Marktanteil lag bei starken 13,4 Prozent, in der Zielgruppe kam die Fernsehstation auf 18,7 Prozent – Werte, die deutlich über dem Schnitt liegen. Doch die nachfolgende Sendung «Toto & Harry» profitierte von der Spitzenvorlage kaum, sondern holte nur 11,8 Prozent beim Zielpublikum. Ab 22.55 Uhr schalteten nur 1,11 Millionen Zuschauer bei der «Spiegel TV-Reportage» ein, das Sat.1-Format landete nur noch vor den kabel eins-Spielfilmen.

Das Finale der achten «Um Himmels Willen»-Staffel räumte am Dienstag mit 6,97 Millionen Bundesbürgern ab. Der Marktanteil betrug sagenhafte 24,7 Prozent, bei den jungen Menschen begeisterte Das Erste sogar 8,2 Prozent. Ähnlich erfolgreich war die Krankenhausserie-Serie «In aller Freundschaft», die mit 6,05 Millionen Zusehern (20,7% MA) weiterhin die Fahne hochhielt. Auch die nachfolgenden Sendungen wie «Plusminus», «Tagesthemen» und «Menschen bei Maischberger» lagen zumindest bei allen Zuschauern im erfreulichen Bereich.

Das spannende Finale des UEFA-Cups wurde am Mittwoch bei Sat.1 ausgetragen. Während die erste Halbzeit 6,26 Millionen Menschen sahen, waren in der zweiten Hälfte 7,76 Millionen Bundesbürger dabei. Die Verlängerung brachte Sat.1 sogar 7,79 Millionen Bundesbürger und einen Marktanteil von 32,6 Prozent in der Zielgruppe ein. Die VOX-Krimis waren vom Fußball fast unbeeindruckt, denn «Criminal Intent» und «Life» machten mit 10,1 beziehungsweise 9,8 Prozent bei den Werberelevanten ihre Sache weiterhin sehr gut. Einzig die «Crossing Jordan»-Doppelfolge schwächelte, das Format kam nicht über 8,6 Prozent bei den jungen Menschen hinaus.

Das dritte Finale in Folge: Die letzte «Germany’s Next Top Model 4»-Episode brachte ProSieben 4,61 Millionen Zuschauer ein (17,0% MA). Der Sender ergatterte nicht nur den Tagessieg in beiden Zuschauergruppen, sondern verbuchte auch bei den Werberelevanten den besten Wert der Woche. Der Marktanteil lag bei respektablen 29,4 Prozent. Auch das Magazin «red! Stars, Lifestyle & More» profitierte von Heidis Mädchen. Im Schnitt schalteten 2,57 Millionen Menschen in der 23.00 Uhr-Stunde ein, weshalb ein toller Marktanteil von 24,3 Prozent erzielt wurde.

Gleich drei große Finales waren in der vorletzten TV-Woche des Fernsehjahres zu sehen. Sat.1 triumphierte unterdessen mit «Dirty Dancing».

Mit «Bulletproof Monk – Der kugelsichere Mönch» wiederholte RTL II einen sehr beliebten Spielfilm. Die Fernsehstation war am Freitag über 1,41 Millionen Zuschauer erfreut, der Marktanteil bei den jungen Menschen betrug 10,2 Prozent. Danach ging es mit «Das zerbrochene Schwert» weiter, das sich 0,77 Millionen Bundesbürger anschauen. Der erreichte Marktanteil von 6,1 Prozent ist in Ordnung, angesichts des tollen Vorprogramms aber schon ein wenig enttäuschend.

Der Samstagabend wurde von «Schlag den Raab» dominiert, denn die Fernsehstation erreichte 34,9 Prozent Marktanteil bei den jungen Menschen. Ärgerlich für ProSieben ist, dass die Ziehung der Lottozahlen in der Primetime stattfand, weshalb man sich der fünf-minütigen Sendung geschlagen geben musste. Dort betrug der Marktanteil 25,7 Prozent, Stefan Raab kam zur selben Zeit auf „nur“ 20,8 Prozent. Ein Reichweiten-Sieg bei allen Zuschauern war aufgrund der der langen Laufzeit ausgeschlossen, dennoch ist das Ergebnis von 3,86 Millionen Zuschauern sehr beachtenswert.

„Schiffe versenken“ war am Sonntagabend beim «Tatort» angesagt. Die erfolgreiche ARD-Reihe bestätigte den Sieg von vor zwei Wochen. Dieses Mal wurden 7,31 Millionen Menschen hinter dem Ofen hervorgelockt, der Marktanteil betrug tolle 24,7 Prozent. Bei den jungen Zusehern erreichte der 90-minütige Film 17,8 Prozent Marktanteil. Danach folgte «Anne Will», die mit 3,65 Millionen Zuschauern nur die Hälfte der Reichweite halten konnte. Mit 13,8 Prozent lag die gesellschaftspolitische Talkshow noch über dem Schnitt, mit den «Tagesthemen» (10,7% MA) ging das Desaster los. Mit dem Kulturmagazin «ttt – titel thesen temperamente» rutschte Das Erste in den erfolglosen Bereich ab (6,5% MA).


... ist «Einsatz in vier Wänden - Spezial». Die neuen Folgen der Tine Wittler-Sendung haben sich der Zeit angepasst und das wurde von den Zuschauern belohnt. Statt Kinderzimmer zu renovieren, werden komplette Häuser umgebaut: Mit 5,41 Millionen Zuschauern und 22,2 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe hat sich dieser Aufwand gelohnt.


... ist «Ice Road Truckers». Nur 0,72 Millionen Zuschauer sahen am späten Sonntag die zweite Folge der Reality-Doku über Lastwagenfahrer auf dem Eis. Bei beiden Zuschauergruppen bewegte sich die Sendung mit Werten in dem Fünf-Prozent-Bereich im erfolglosen Bereich. Ob RTL an der Wiederholung der beiden Staffeln festhält, ist mehr als fraglich.


... ist 0,48 Millionen. Die zweite «Mein neuer Job»-Ausgabe am Sonntag um 20.15 Uhr lockte kaum einen Fernsehzuschauer zu kabel eins. Auch wenn das Ergebnis so schlecht war, so verzeichnete die im Anschluss ausgestrahlte Sendung «Schluss mit Hotel Mama!» den höchsten Marktanteil in der Zielgruppe seit mehreren Wochen.


... ist «Meine Tochter und der Millionär». Keine Frage, die Mittwochs- und Freitagsspielfilme der ARD sind fast immer erfolgreich. Vor allem die leichte Kost bringt dem Ersten mehrere Millionen Fernsehzuschauer ein, die jungen Zuseher verschmähen die Produktionen meist. Mit dem jüngsten Film am Freitag verzeichnete die ARD allerdings ein überraschend gutes Ergebnis von 12,3 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen.


So erfolgreich auch «Germany’s Next Top Model» auch war, bei den jungen Menschen landete die Sendung nur auf dem zwölften Platz. Wesentlich beliebter sind unter anderem «Rach – Der Restauranttester», «Das Supertalent» und «Wetten, dass..?». Selbst die erfolgsverwöhnte Spielshow «Schlag den Raab» hat starke Konkurrenten. Mit 2,51 Millionen jungen Bundesbürgern landete die von Matthias Opdenhövel moderierte Show sogar hinter dem «Tatort». Dieser erzielte in der bisherigen Fernsehsaison rund 2,55 Millionen Menschen zwischen 14 und 49 Jahren.
26.05.2009 08:45 Uhr  •  Fabian Riedner Kurz-URL: qmde.de/35118