Das Fernsehjahr ist vorbei: Auch in der letzten Woche gaben die Vollprogramme alles, um den Schnitt nach oben zu treiben.
Mit «Wer wird Millionär?» und «Einsatz in vier Wänden – Spezial» hatte RTL in den vergangenen Wochen ein traumhaftes Doppel im Programm. Denn die Renovierungssendung mit Tine Wittler holte bei den jungen Menschen hohe Marktanteile, Quizshow-Veteran Günther Jauch verhalf mit seiner Show dem nachfolgenden Programm zum besten Reichweiten-Ergebnis aller Zeiten. In der 39. Fernsehwoche betrug die Reichweite von
«Wer wird Millionär?» tolle 6,08 Millionen Zuschauer, selbst beim jungen Publikum war das Format mit 17,8 Prozent ein großer Erfolg. Danach erzielte
«Einsatz in vier Wänden – Spezial» zwar nur noch 5,17 Millionen Bundesbürger, der Marktanteil war aber in der Zielgruppe mit 22,1 Prozent sehr ansehnlich. Noch besser lief es für
«Extra», das RTL-Magazin erbrachte 25,1 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen.
Die VOX-Sendung
«Goodbye Deutschland! Die Auswanderer» hat schon die besten Zeiten hinter sich. Nur 1,18 Millionen Fernsehzuschauer verfolgten am zweiten Tag der Woche die zweistündige Auswander-Soap, die 4,1 Prozent Marktanteil einbrachte. Bei den jungen Zusehern verbuchte die Kölner Fernsehstation immerhin 5,9 Prozent, jedoch lag das Format unter dem Schnitt. Doch Doku-Soaps sind im deutschen Fernsehen nicht out, wie
«Stern TV Reportage» im Anschluss bewies. Mit 1,27 Millionen Zusehern und 8,5 Prozent bei den Werberelevanten lag das Format deutlich über dem Senderschnitt. Dass der frühere Trendsetter VOX immer noch auf dieses abgenutzte Format setzt, ist verwunderlich.
Am Mittwoch wurde von Sat.1 das Finale der UEFA Champions-League gesendet, das in der zweiten Halbzeit 6,89 Millionen Menschen vor die Fernsehschirme lockte. Mit 25,9 Prozent Marktanteil bei allen und 26,1 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen war die Sportübertragung zwischen Manchester United und Barcelona ein voller Erfolg, im europäischen Vergleich lag die Berliner TV-Station allerdings hinter England, Spanien, Frankreich und Italien. Am erfolgreichsten konnte sich das Staffelfinale von
«Raus aus den Schulden» gegen König Fußball durchsetzen, Peter Zwegat begeisterte 4,16 Millionen Menschen – das sind 20,9 Prozent in der Zielgruppe.
Nach dem Ende von «Germany’s Next Top Model 4» brauchen die Deutschen wieder eine neue Sendung am Donnerstagabend. Da das Interesse an einem Best-Of mit 1,63 Millionen Zuschauern allerdings nur recht dünn ausfiel, profitierten andere TV-Stationen. Die große Steigerung gegenüber den Vorwochen verbuchte die kabel eins-Sendung
«Hagen hilft!», die auf 5,9 Prozent Marktanteil kam. Die Reichweite lag bei 1,16 Millionen Zuschauer, auch die im Vorfeld ausgestrahlte Sendung
«Dein neues Haus» konnte einen quotenmäßigen Anstieg verzeichnen. Allerdings lag die gesamte kabel eins-Primetime immer noch unter dem durchschnittlichen Marktanteil.
Am Freitagabend stand das Prominenten-Special von
«Wer wird Millionär?» in der Gunst der Zuschauer. Mit 7,94 Millionen Zusehern verzeichnete RTL immer noch einen tollen Wert, jedoch war die Spezialausgabe noch vor ein paar Jahren um einiges erfolgreicher. Mit 32,4 Prozent Marktanteil bei den jungen Bundesbürgern fängt bei RTL aber kein Verantwortlicher das Jammern an. Unterdessen verabschiedeten sich beim ZDF die Serien
«Der Kriminalist» und
«SOKO Leipzig». Während die einstündige Serie mit 3,91 Millionen Zusehern und 14,9 Prozent Marktanteil ein gelungenes Ende präsentierte, enttäuschte der «SOKO»-Ableger. In den vergangenen Wochen verzeichnete die Krimiserie bessere Werte als 13,2 Prozent bei allen Zusehern.
Während in der ARD das DFB-Pokalfinale ausgetragen wurde, überraschte VOX mit durchaus tollen Einschaltquoten. Die Kölner Fernsehstation verzeichnete zur besten Sendezeit 1,14 Millionen Zuschauer und einen Marktanteil von 7,8 Prozent bei den jungen Menschen. Der Spielfilm
«Contact» reihte sich somit nicht in die große Liste der Spielfilms-Flops ein, sondern überzeugte. Auch die zweistündige Dokumentation
«Spiegel TV Special» lieferte mit 7,9 Prozent Marktanteil bei den jungen Menschen ein erfolgreiches Ergebnis ab. Der Fußball im Ersten lud schließlich 7,18 Millionen Zuschauer ein.
Die Enttäuschung der Woche lieferte der Kriminalfilm
«Der Kommissar und das Meer» ab. Bislang wurden die vorherigen Teile immer am Freitagabend aufgeführt, die Reichweite lag stets über fünf Millionen. Mit der neuen Ausgabe mutierte das Format zwar nicht zum Flop, blieb aber hinter den eigenen Erwartungen zurück. Nur 3,81 Millionen Zuseher schalteten ein, der Marktanteil belief sich auf 14,7 Prozent beziehungsweise 5,9 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Der «Tatort»-Ersatz
«Eine Liebe in der Stadt des Löwen» erreichte mit 4,22 Millionen Bundesbürgern den Primetime-Sieg, bei den jungen Zuschauern ging der Fernsehfilm in der Menge unter.
... ist
«In aller Freundschaft». Die schon mehrfach in die Kritik geratene ARD-Serie ist auch nach über 430 Episoden nicht zu bremsen. Am Dienstagabend wurden 5,90 Millionen Zuschauer gemessen und machten das Format zur erfolgreichsten fiktionalen Serienproduktion der Woche. Das stärkste ausländische Format war «CSI: Miami» mit „nur“ 4,36 Millionen Zusehern.
... ist
«Summer Catch – Auf einen Schlag verliebt». Die Ausstrahlung von Spielfilmen ist ein Glücksspiel. Einerseits kann eine Fernsehstation einen echten Überraschungshit landen, wie es RTL II vor einiger Zeit mit «Die Maske 2» schaffte, auf der anderen Seite kann ein Film auch untergehen. «Summer Catch» holte für RTL II am Sonntag nur 0,47 Millionen Zuschauer (1,8% MA), in der Zielgruppe enttäusche die US-Produktion mit 3,7 Prozent Marktanteil.
... ist
4,4 Prozent. So gering war der Marktanteil vom «Einfach Bach!»-Finale. Der bekannte Moderator, der zusammen mit Sonja Zietlow Jahr für Jahr bei «Ich bin ein Star – Holt mich hier raus» überzeugt, war bei Sat.1 keineswegs erfolgreich. Der Komiker verbrannte sich mit seiner Sketch-Show die Finger, noch nicht einmal 0,69 Millionen Bundesbürger sahen zu.
... ist
«Fringe». Es ist in der Tat schon eine Überraschung, wenn eine Serie mit einem durchgehenden roten Faden bei ProSieben seine Zuschauer halten kann. Das jüngste J. J. Abrams-Produkt holte bereits bei der Premiere tolle Quoten, der Marktanteil von 17,7 Prozent beim jungen Publikum bestätigt die Serie. Noch in der Vorwoche belief sich dieser Wert auf 15,5 Prozent Marktanteil.
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Das Fernsehjahr ist vorbei: Auch in der letzten Woche gaben die Vollprogramme alles, um den Schnitt nach oben zu treiben.