Jauch sucht nun den nächsten Kanzler

Manche Deutsche hätten den «Wer wird Millionär?»-Moderator selbst gerne als Kanzler, nun sitzt er in einer Kanzler-Jury.

Günther Jauch schafft es in einer prägenden Rolle einer Show nun doch noch ins öffentlich-rechtliche Fernsehen: Der Moderator, der eigentlich den Sonntagabendtalk in der ARD übernehmen sollte, ist in wenigen Tagen beim ZDF zu sehen. Er sitzt in der Jury von «Ich bin Kanzler», einer Polittalkshow, die vom Mainzer Sender leider innerhalb von wenigen Tagen durchgenudelt wird. Drei Sendungen wird es nur geben – am 19. Juni soll das Finale stattfinden. „Besonders politisches Talent sollte erkennbar sein“ bei den Bewerbern, sagt Günther Jauch im Vorfeld im Interview mit der Zeitschrift Hörzu.

„Humor reicht nicht, kann aber helfen. Es gibt humorvolle Politiker – sie zeigen es bloß so selten“, ist sich der Journalist sicher. Dass es schon genug Casting-Shows im deutschen Fernsehen gibt, mag stimmen. Jauch hingegen sieht eine Berechtigung für das Format «Ich kann Kanzler», das im Übrigen eine Adaption einer ausländischen Show ist. „Warum sollen nur junge Showtalente zeigen, was sie können?“



Auf die Tatsache angesprochen, dass Angela Merkel rund 43 Prozent der Deutschen vertrauen, während er auf fast 77 Prozent kommt, antwortet der künftige Juror: „Welche Partei sollte mich denn aufstellen? Wer es, wie ich, nicht mal in die ARD schafft, wird auch in der großen Politikwenig Erfolg haben.“ Deshalb sucht er den nächsten Kanzler nun lieber im Fernsehen aus. Mit ihm in der Jury sitzen übrigens Henning Scherf und Anke Engelke.
06.06.2009 10:55 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/35374