Von Dirk Bach bis zu Oliver Geissen – von Guido Cantz bis Uri Geller. Quotenmeter.de erinnert an die großen Flops der TV-Saison 2008/2009.
Wenn Fernsehmacher neue erfolgreiche Formate an den Start bringen, dann lassen sie sich gerne feiern. Wenn grandiose Flops entstehen, dann wollen sie mit den Problemformaten oftmals schnell nichts mehr zu tun haben. Auch in den vergangenen neun Monaten landeten die großen Fernsehsender Deutschlands etliche Male auf der Nase – und nicht immer war die schlechte Qualität von den Produktionen für den Misserfolg verantwortlich. Wer Comedy-Sendungen nach wie vor am Freitag programmiert, der ist fast selbst schuld, wenn es letztlich mit der hohen Quote nicht klappt.
Das erfuhr beispielsweise Sat.1 und Dirk Bach in den vergangenen Wochen. Dessen Serie «Einfach Bach!» ist aber nur das jüngste Beispiel für nicht funktionierende Comedys am letzten regulären Werktag der Woche. Selbst das sonst so erfolgreiche «Ladykracher» holte mit der aktuellen Staffel nur rund neuneinhalb Prozent, «Mensch Markus» kam gar nur auf knapp neun Prozent. Doch nicht nur Sketch-Formate floppten freitags beim Berliner Sender: Auch «Mr. Perfect – Der MännerTest» versagte beim jungen Publikum – mehr als 6,5 Prozent Marktanteil waren nicht drin.
Ein wenig besser schlugen sich Hugo Egon Balders Shows, die glorreiche Namen wie «Schlotter – Die Gruselshow» trugen. Nach vier Folgen und einer durchschnittlichen Quote von nur 8,3 Prozent war schließlich Schluss. Auch Promiausgaben von «Deal Or No Deal» versagten am Freitagabend, in der vergangenen Saison wurde das Format schließlich komplett eingestellt. Sat.1 legte aber gleich noch mehr große Flops hin: Da wäre beispielsweise die Serie «Klinik am Alex» (Foto), von der die alte Geschäftsführung gleich 27 Episoden bestellte. Das ist mutig – und ging voll in die Hose. Nach nur fünf Ausgaben zog der Sender den Stecker – und hat nun noch 22 Ausgaben im Archiv liegen.
Gerade einmal 6,6 Prozent Marktanteil holte die deutsche Krankenhausserie im Schnitt in der Zielgruppe – zu wenig für die Ansprüche des Berliner Senders. Die verbleibenden Folgen sollen – so der Sender – irgendwann noch einmal ausgestrahlt werden. Wann irgendwann ist, weiß man in Berlin wohl momentan auch noch nicht.
Ein großer Verlierer war im vergangenen Jahr auch Oliver Geissen: Im Herbst flog seine neue Show «Die Show der Woche» nach nur zwei Ausgaben aus der Primetime am Freitag. Sie brachte es nur auf knapp 2,2 Millionen Zuseher und lediglich etwas mehr als elf Prozent Marktanteil bei den Werberelevanten. Schlechte Quoten holt auch der tägliche Talk des Norddeutschen: «Die Oliver Geissen Show», zur Zeit um 14.00 Uhr zu sehen, wird im Sommer komplett eingestellt. Weitere große Flops leistete sich RTL eigentlich nicht – bei ProSieben gab es da schon eine Reihe mehr.
Was bei ProSieben nicht funktionierte, lesen Sie neben vielen anderen Formaten auf Seite 2.
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Von Uri Gellers Alien-Spektakel mal abgesehen, funktionierte die zweite Staffel der Casting-Show «The Next Uri Geller» nur noch suboptimal. Mit 9,5 Prozent im Schnitt war man nicht nur weit von ehemaligen Ergebnissen entfernt, man lag auch weit unterhalb des Senderschnitts. Wie die Produzenten der Show im Quotenmeter.de-Interview verrieten, ist eine dritte Staffel in naher Zukunft nicht geplant. Derzeit floppt bei ProSieben am Dienstag übrigens auch ein weiteres Format der Firma Constantin Entertainment: «Die einzig wahren Hochzeitscrasher» kommen auf weniger als sieben Prozent Marktanteil, was für die rote Sieben alles andere als gut ist.
Gefloppt sind beim Münchner Kanal auch zahlreiche US-Serien: «Terminator: S.C.C.», das dann nachts beendet wurde und somit das gleiche Schicksal hatte wie die zweite Staffel der US-Serie «Eli Stone». «Samantha Who?» blieb zwar im Programm, lag aber dennoch unterhalb der Erwartungen. Während alle vom Sitcom-Boom sprechen, lag die neue Serie bei nur 9,4 Prozent in der Zielgruppe.
Auch «Lost» zählte mit der vierten Staffel einmal mehr zu den Flops der TV-Saison: Die Serie von J.J. Abrams kam nicht über magere 7,4 Prozent hinaus – festhalten will man an dem Abenteuerformat aber dennoch. Gefloppt ist auch die schon in den USA mies gelaufene Serie «The Nine», die die Geschichte von Geiseln erzählt. kabel eins nahm sich der einzigen Staffel an und musste sich mit nur 4,3 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen und mit teils furchtbaren Storys abfinden.
Eine Bruchlandung erlitt auch RTL II: Weder «Dexter» (5,7 %) noch «Californiacation» (nur 4,2 %) funktionierten am Montagabend – weil dann im Dezember auch die neunte «Big Brother»-Staffel schlecht startete, musste sogar Programmdirektor Axel Kühn seinen Hut nehmen. Bei den Öffentlich-Rechtlichen zählt nicht nur das von RTL übernommene «Die Anwälte» zu den großen Flops des Jahres, sondern auch die erst kürzlich gestartete Daily «Eine für alle», die nicht einmal auf eine Million Zuschauer kommt und somit um eine vorzeitige Absetzung bettelt.
A pro pos deutsche Serie: Vom Flop solcher Produktionen kann Sat.1 ein Lied singen: «Plötzlich Papa» und «Dr. Molly» - vergangenen Herbst mit großen Hoffnungen gestartet – funktionierten am Donnerstagabend überhaupt nicht. Nicht einmal alle Folgen wurden deshalb gesendet, sie vermotten derzeit ebenfalls in den Archiven in Berlin, sollen aber den Ankündigungen zufolge irgendwann noch ausgestrahlt werden.
Was lief noch alles schlecht in den vergangenen neun Monaten? «Goodbye Deutschland» überzeugte genauso wenig wie das kabel eins-Pendant «Mein neues Leben» und «Der Auswanderer-Coach», «Der kleine Mann» ging bei ProSieben genauso unter wie «Hagen hilft!» bei kabel eins. Ebenfalls auf der Flopliste: Die Sat.1-Dokus «Gnadenlos gerecht», «Die Abzocker» und «Die Jugendcops» sowie der Primetimeableger der Fake-Serie «K 11». Viele Formate gingen den Bach herunter – der Zuschauer kann also nur hoffen, dass die Flopliste im kommenden Fernsehjahr wenigstens etwas kürzer ausfällt.
Sehen Sie auf Seite 3 einen Chart über die 50 erfolglosesten Sendungen.
Von Dirk Bach bis zu Oliver Geissen – von Guido Cantz bis Uri Geller. Quotenmeter.de erinnert an die großen Flops der TV-Saison 2008/2009.