«Kreis runde Sache»: Ich kann Kerner!
Von Atze bis Zwegat: An zwei Tagen der Woche befasst sich unser Kolumnist Alexander Krei mit dem Sinn und Unsinn der Fernsehwelt. Heute: Kanzler-Casting.
Die Deutschen sind müde geworden und haben keine Lust mehr auf Politik – dieser Eindruck könnte jedenfalls entstehen, wenn man sich die Beteiligung an den vergangenen Europawahlen betrachtet. Erste Parteien haben nun offenbar schon sogenannte „Task Forces“ eingerichtet, um neue Strategien zu entwickeln, die die Wähler wieder an die Urne bringen sollen. Das Verschenken von Kartoffeln für die einfache Bevölkerung ist dabei ebenso im Gespräch wie Striptease-Einlagen in der Kabine.
Da kommt es gerade recht, dass das ZDF in diesen Tagen seinen neuesten Castingshow-Versuch startet und «Ich kann Kanzler!» auf Sendung schickt. Darin werden Nachwuchs-Politiker gesucht, die uns Deutsche in Zukunft in eine Art Obamania versetzen sollen. Helfen soll dabei Deutschlands Wunsch-Kanzler Günther Jauch, der als Produzent der Show zugleich auch als eine Art Wirtschafts- und Entwicklungshilfeminister fungiert.
Als Finanzminister bei «Wer wird Millionär?» machte er zudem in der Vergangenheit bereits eine gute Figur – da stellt sich die Frage, weshalb er den Kanzler-Job ab Herbst nicht gleich selbst übernimmt. Mögliche Schwächen im Bereich der Außen- und Sicherheitspolitik könnte Antonia Rados übernehmen, die er von RTL mit ins Kabinett schleppt – vorausgesetzt, die österreichische Regierung akzeptiert die Ablösesumme.
Beim ZDF ist man unterdessen übrigens auf den Geschmack gefunden und möchte künftig nicht nur Kanzler-Talente ausfindig machen. Weitere Castingshows werden wohl ganz sicher folgen – etwa, wenn es darum geht, einen neuen Spätabend-Talker zu finden. Eine Arbeitsgruppe bastelt derzeit Tag und Nacht am Konzept des Formats. Immerhin – einen Arbeitstitel hat man schon gefunden: «Ich kann Kerner!».
Die nächste Ausgabe unserer Kolumne „Kreis runde Sache“ erscheint am kommenden Montag - natürlich bei Quotenmeter.de.
● Ihre Meinung: Mailen Sie unserem Kolumnisten!
Die Deutschen sind müde geworden und haben keine Lust mehr auf Politik – dieser Eindruck könnte jedenfalls entstehen, wenn man sich die Beteiligung an den vergangenen Europawahlen betrachtet. Erste Parteien haben nun offenbar schon sogenannte „Task Forces“ eingerichtet, um neue Strategien zu entwickeln, die die Wähler wieder an die Urne bringen sollen. Das Verschenken von Kartoffeln für die einfache Bevölkerung ist dabei ebenso im Gespräch wie Striptease-Einlagen in der Kabine.
Da kommt es gerade recht, dass das ZDF in diesen Tagen seinen neuesten Castingshow-Versuch startet und «Ich kann Kanzler!» auf Sendung schickt. Darin werden Nachwuchs-Politiker gesucht, die uns Deutsche in Zukunft in eine Art Obamania versetzen sollen. Helfen soll dabei Deutschlands Wunsch-Kanzler Günther Jauch, der als Produzent der Show zugleich auch als eine Art Wirtschafts- und Entwicklungshilfeminister fungiert.
Als Finanzminister bei «Wer wird Millionär?» machte er zudem in der Vergangenheit bereits eine gute Figur – da stellt sich die Frage, weshalb er den Kanzler-Job ab Herbst nicht gleich selbst übernimmt. Mögliche Schwächen im Bereich der Außen- und Sicherheitspolitik könnte Antonia Rados übernehmen, die er von RTL mit ins Kabinett schleppt – vorausgesetzt, die österreichische Regierung akzeptiert die Ablösesumme.
Beim ZDF ist man unterdessen übrigens auf den Geschmack gefunden und möchte künftig nicht nur Kanzler-Talente ausfindig machen. Weitere Castingshows werden wohl ganz sicher folgen – etwa, wenn es darum geht, einen neuen Spätabend-Talker zu finden. Eine Arbeitsgruppe bastelt derzeit Tag und Nacht am Konzept des Formats. Immerhin – einen Arbeitstitel hat man schon gefunden: «Ich kann Kerner!».
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18.06.2009 00:00 Uhr
• Alexander Krei
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