Engelke hält ZDF für einen 'Schnarchsender'

Kurz vor dem Start von «Ich kann Kanzler!» nimmt Anke Engelke das ZDF in die Mangel - auch deshalb, weil ihre Reihe «Blind Date» nun schon seit Jahren auf eine Fortsetzung wartet.

Auch wenn Anke Engelke am Freitag in der ZDF-Castingshow «Ich kann Kanzler!» zu sehen sein wird - derzeit gibt es für die Comedy-Frau keinen Grund, Sat.1 zu verlassen. Das sagte sie in einem Interview mit "stern.de".

"Ich war über zwanzig Jahre bei den Öffentlich-Rechtlichen. Beim ZDF und beim Südwestfunk. Das ist mir da aber alles viel zu langsam", so Engelke. "Mit so einer Sache wie «Ladykracher» würden wir da fürchterlich scheitern, weil zum Beispiel die Bücher ja erstmal durch so viele Instanzen gehen. Das dauert immer alles so lange bei denen und richtig frei wären wir da nicht."



Die Kritik ist nicht neu - ähnlich Kritisches war zuletzt etwa von Günther Jauch, Oliver Pocher oder Stefan Raab über die Öffentlich-Rechtlichen zu hören. Ähnlich verhält es sich auch mit Engelkes ZDF-Reihe «Blind Date», die sie zuletzt vor vier Jahren gemeinsam mit Olli Dittrich aufgezeichnet hatte. "Das ZDF ist vielleicht ein Schnarchladen in dieser Hinsicht", sagte Engelke gegenüber "stern.de". "Es hätte schon 100 weitere Folgen geben können."

Trotzdem sei das ZDF dafür der richtige Sender. "Auf so einem ernst zu nehmenden, nicht kommerziellen Sender muss man so ein Format machen. Das ist das tollste, dass wir das da machen dürfen. Olli und ich sind heiß, wir stehen in den Startlöchern."

Auch eine eigene Late-Night-Show kann sich Engelke übrigens vorstellen, wie sie im "stern.de"-Gespräch sagte. "Wir reden ständig darüber. Das hat großen Spaß gemacht, 78 Folgen lang. Leider war die öffentliche Wahrnehmung etwas verzerrt. Dadurch, dass der Sender sich direkt mit dem Boulevard ausgetauscht hat, war es sehr schwierig, zu arbeiten. Wir waren unter ständiger Beobachtung".
18.06.2009 09:37 Uhr  •  Alexander Krei  •  Quelle: stern.de Kurz-URL: qmde.de/35617