Die Experten: 22. Juni 2009

Mit neuen Infos über die Zukunft von «GZSZ», «Dr. Who»-Quoten in England und der Frage, ob «Die wilden 70er» fortgesetzt wird.

Annemarie: Wie sehen die Einschaltquoten von «Doctor Who» und deren Ableger «Torchwood» und «The Sarah Jane Adventures» in Großbritannien aus?

Christian Richter:
Die langlebige Serie «Dr. Who» ist seit vielen Jahren ein Publikumsrenner auf der Insel. In den vergangenen Jahren erreichte beispielsweise die zweite Staffel des zehnten Doktors alias David Tennant Spitzenwerte von 9,8 Millionen Zuschauern. Dies sanken zwar teilweise im Laufe der Staffel auf sechs Millionen ab, doch im Durchschnitt kamen die 13 Folgen und ein Special auf etwa 8 Millionen Fans. Die dritte Staffel startete rund ein Jahr später am Weihnachtsabend und erreichte wieder 9,3 Millionen Menschen. Im Durchschnitt kam der dritte Umlauf auf 7,67 Millionen Zuseher. Die finale vierte Staffel des zehnten Doktors konnte diese Werte sogar überbieten. Der Staffelstart gelang mit einer Reichweite von 13,31 Millionen, danach sanken die Zahlen jedoch auf Werte zwischen neun und sechs Millionen Zuschauern ab, doch das große Finale wusste mit 13,10 Millionen Zusehern wieder zu überzeigen. Am Ende kam die vierte Staffel auf einen Zuschauerschnitt von 8,73 Millionen. Endgültig wird die «Doctor Who»-Staffel aber erst mit dem Weihnachts-Special sein.

Nicht ganz so erfolgreich läuft das Spin-Off «Torchwood». Die erste Staffel startete bei BBC Three mit einer Quote von 2,51 Millionen Zuschauern, die sogar auf 0,82 Millionen am 24. Dezember absank. Daher erreichte die Serie nur einen Zuschauerschnitt von 1,41 Millionen. Mit dem Wechsel der Serie zu BBC Two gelang es jedoch ihre Reichweiten mit der zweiten Staffel mehr als zu verdoppeln. Den Staffelauftakt sahen am 16. Januar 2008 immerhin 4,22 Millionen Fans. Die weiteren Folgen pegelten sich auf eine Sehbeteiligung um drei Millionen ein und erreichten eine Reichweite von durchschnittlich 3,78 Millionen Zuschauern.

«The Sarah Jane Adventures» wird gezielt für das jüngere Publikum von Children’s BBC produziert. Sie läuft zeitversetzt sowohl auf CBBC als auch auf BBC One. Die Auftaktepisode der Serie sahen insgesamt rund 2,9 Millionen Zuschauer. Danach sanken die Werte zusammengerechnet auf rund anderthalb Millionen ab.



Josef: Da sie eine Frage zu «Gute Zeiten, Schlechte Zeiten» bezüglich Caro beantwortet haben, dachte ich dass sie mir auch weiterhelfen können. Wie geht es bei Katrin und Gerner weiter? Die beiden sind verheiratet, doch irgendwie tut sich da nichts. Werden sie sich noch näher kommen?

Christian Richter:
Diese Frage stellte auch Veronika. Zunächst seien alle Fans der Serie gewarnt, dass ich gleich wichtige Elemente der Handlung verraten werde. Wer sich also die Spannung erhalten will, sollte hier aufhören zu lesen.

Die romantische Beziehung zwischen Gerner und Katrin wird so schnell nicht romantischer werden können, da sich die anderen Ereignisse überschlagen werden. Zunächst wird Katrin in einigen Wochen durch Mithilfe von Alexander Cöster freigesprochen. Der Weg dorthin wird allerdings recht turbulent werden. Parallel läuft die Affäre zwischen Gerner und Iris weiter. Nachdem er diese dann schmerzlich beendet, Iris feuert und sie zusätzlich demütigt, wird sie ihn als heimlichen Besitzer des „Morgenechos“ verraten. Es bleibt also in den nächsten Wochen kaum Platz für eine Annäherung zwischen Katrin und Gerner.

Artur: kabel eins kündigte für das Jahr 2009 an, die Serie «Die wilden Siebziger» wieder ins Programm zu nehmen. Wie hier der aktuelle Stand?

Christian Richter:
Dies interessierte auch Dani und Marcel. Auf Anfrage teilte eine Sendersprecherin mit, dass man eine Ausstrahlung der finalen Staffeln noch planen würde. Man könne zu einem Sendetermin jedoch noch keine Auskunft geben, da es noch keine konkreten Pläne gäbe.

Christian: Gibt es Neuigkeiten zu einer Ausstrahlung von «Practice – Die Anwälte» bei kabel eins?

Christian Richter:
Die Anwaltsserie von David E. Kelley soll tatsächlich auf dem Sender zu sehen sein. Zumindest bestätigte dies eine Sendersprecherin auf Anfrage. Es sei jedoch noch nicht entschieden, wann dies erfolgen würde und welche Staffeln dann gezeigt würden. Bisher liefen in Deutschland lediglich vier der acht produzierten Staffeln. Vor allem die finale achte Staffel dürfte für deutsche Fans interessant sein, da dort die meisten Figuren des Spin-Offs «Boston Legal» eingeführt werden.

Marc: Plant kabel eins nach dem Erfolg des «Star Trek»-Mai die Serien «Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert», «Raumschiff Voyager» oder «Deep Space Nine» dauerhaft zu wiederholen?

Christian Richter:
Auf Anfrage teilte der Sender mit, dass eine Ausweitung des derzeitigen «Star Trek»-Programms nicht geplant sei.

Matthias: Wird irgendwann noch mal die Serie «Meine wilden Töchter» mit John Ritter wiederholt?

Christian Richter:
Nach dem derzeitigen Stand der Dinge, plant der Sender Comedy Central die Serie ab Mittwoch, den 05. August 2009, in sein Programm aufzunehmen. Die Ausstrahlung erfolgt fortan montags bis donnerstags.

Auf der nächsten Seite beantwortet Christian Richter Fragen zu «Klinik am Alex» und dem Kanzler-TV-Duell.



Gabriele: Haben Sie Informationen darüber, ob ein Sender in Deutschland die kanadische Serie «Sanctuary» ausstrahlen wird?

Christian Richter:
Gerade wurde bekannt, dass sich die ProSieben Sat.1 Media AG die Rechte an der Serie von der Tele-München-Gruppe gesichert hat. Eine Ausstrahlung kann demnach bei Sat.1, kabel eins oder ProSieben erfolgen.

Christian: Ich wollte fragen, ob schon ein neuer Sendetermin für «Klinik am Alex» feststeht. Wissen Sie vielleicht auch ob «Alphateam» oder «Klinikum Berlin Mitte» noch einmal ausgestrahlt wird?

Christian Richter:
Weder für «Klinik am Alex» noch für «Klinikum Berlin Mitte» ist eine Ausstrahlung in naher Zukunft geplant. Das «Alphateam» wird hingegen derzeit samstags um 7.00 Uhr in Sat.1 wiederholt.

Christian: Wird es in diesem Jahr wieder ein Fernsehduell vor der Bundestagswahl geben?

Christian Richter:
Eine definitive Entscheidung wurde dazu noch nicht getroffen. Allerdings scheint es dabei nur noch um Detailfragen zu gehen, denn sowohl das Erste, das ZDF als auch RTL und Sat.1 zeigten bereits Interesse an einer Übertragung - genauso wie die Kandidaten von CDU und SPD. Es ist aber noch unklar, ob es wie im Jahr 2005 nur ein Duell geben wird, das von allen vier Sender übertragen wird oder wie 2002 zwei Duelle, die dann zum einen im öffentlich-rechtlichen und zum anderen bei den privaten Sendern gezeigt würden. Man müsse dabei auch beachten, dass vier Wochen vor der Bundestagswahl noch eine Landtagswahl anstehen würde, deren Ergebnis nicht verfälscht werden dürfte.

Außerdem scheint es in diesem Jahr erstmals auch die Möglichkeiten für die kleineren Parteien zu geben, sich zu äußern. Zumindest lud das Erste die Spitzenkandidaten von FDP, Linkspartei und Grünen für ein "kleines TV-Duell" am 14. September ein.

Was jedoch bereits feststeht ist, dass auch Stefan Raab wieder ein Bundestagsspezial von «TV Total» am Vorabend der Wahl senden wird.



Chris: Wie hoch waren eigentlich die Einschaltquoten beim «Kanzlerduell 2005»?

Christian Richter:
Damals sahen insgesamt durchschnittlich 20,97 Millionen das Duell zwischen Angela Merkel und Gerhard Schröder, das zeitgleich von ARD, ZDF, RTL und Sat.1 ausgestrahlt wurde. Der Marktanteil betrug 59,7 Prozent. Dabei fielen allein 9,69 Millionen Zuschauer auf das Erste. Weitere 6,05 Millionen Menschen entschieden sich für die Übertragung beim ZDF.

In der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen betrug die Gesamtreichweite 8,56 Millionen bei einem Marktanteil von 54,8 Prozent. Auch hier hatte das Erste die Nase mit 3,27 Millionen Zuschauern vorn. Danach folgte RTL mit 2,55 Millionen, das ZDF mit 1,76 Millionen und schließlich Sat.1 mit 1,44 Millionen jungen Zuschauern.

Thorben: Ich habe gerade den ersten Trailer zum neuen Film «Shutter Island» gesehen. Er soll erst im Oktober erscheinen. Wenn es jetzt schon einen Trailer gibt, zwar auf Englisch, weshalb erscheint dann der Film erst im Oktober? Dauern die Synchronisationsarbeiten so lange?

Christian Richter:
Der Film mit Leonardo DiCaprio wird weltweit erst im Oktober starten. In den USA beispielsweise am 02. Oktober. Dann wird auch eine deutsche Synchronisation vorliegen. Offiziell befindet sich das Werk noch im Status der Postproduktion, ist also noch nicht fertig. Dass es jedoch schon einen Trailer gibt, ist der Tatsache geschuldet, dass die Studios so früh wie möglich mit der Werbung für ihre Filme beginnen wollen. Oftmals werden daher Trailer auch schon während der laufenden Dreharbeiten veröffentlicht, die dann auf den bisher gedrehten Szenen basieren.

Bei diesen frühen Trailern kann es auch dazu kommen, dass sich die Besetzung der Synchronisation für den endgültigen Film noch einmal ändert.

Nachtrag:

In der Ausgabe vom 15. Juni 2009 versuchte ich auf die Frage von Heinz zu antworten. Ihm hatte ein Bekannter erzählt, dass ein Sender in Kirchberg sitzen würde. Damals vermutete ich, dass es um das Kirchberg bei Ludwigsburg gehen würde. Nun wies mich Martin jedoch auf eine plausiblere Antwort hin.

Das sogenannte Kirchberg-Plateau ist ein Ortsteil der Stadt Luxemburg, in der die RTL-Group ihren Firmensitz hat. Dass diese dort ansässig ist, war mir bekannt, jedoch nicht der Name des Stadtteils. Vielen Dank Martin.

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Die nächste Experten-Ausgabe erscheint am Montag, den 29. Juni 2009.

22.06.2009 12:00 Uhr  •  Christian Richter Kurz-URL: qmde.de/35686