Liebe Nachrichtensender, ...

ich weiß, ihr fahrt spätestens ab Mitternacht nur noch auf Sparflamme – wer da umfangreiche Nachrichten erwartet, hat Pech gehabt. Und so pingelig sein und mit Informationen zur vollen Stunde rechnen, darf man erst recht nicht. Man kann es den Sendern natürlich nicht zum Vorwurf machen, wenn statt Michael Jackson ein Golfspiel gezeigt oder Pearl Harbor noch einmal angegriffen wird: Eine Informationspflicht besteht schließlich nicht und n-tv oder N24 müssen eben aufs Geld schauen.

Doch in solchen Momenten wünscht man sich als Zuschauer dann eben einen öffentlich-rechtlichen Nachrichtensender, der auch abseits der üblichen Arbeitszeiten einen ordentlichen Sendebetrieb aufrechterhalten kann, sofern es die Aktualität verlangt. Beispiele dafür gibt es sicherlich viele: Man nehme nur die Europawahl, die selbst am Wahltag bei n-tv nach nur etwa 20 Minuten schon abgehakt war.



Internationale Vergleiche solltet ihr künftig besser bleiben lassen, denn der Verlierer steht da schon von vornherein fest. Beschweren solltet ihr euch allerdings nicht, wenn tatsächlich mal CNN oder die BBC als Maßstab herhalten – mit entsprechend ernüchterndem Ergebnis für die deutschen Fernsehmacher. Die Hoffnung auf Besserung habe ich jedenfalls inzwischen aufgegeben.

Herzlichst,
Alexander Krei

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27.06.2009 00:00 Uhr  •  Alexander Krei Kurz-URL: qmde.de/35803