Michael Jackson beherrscht die Medien

Am Donnerstagabend verstarb mit Michael Jackson eine Musikikone unserer Zeit.

Es passierte in der Nacht von Donnerstag auf Freitag deutscher Zeit, als die Klatschseite TMZ.com Gerüchte über den Tod Michael Jacksons im Internet verbreitete. Innerhalb kürzester Zeit waren neben den üblichen Social Networks Twitter, Facebook und Co. auch die Fernsehsender informiert. Doch während die ausländischen Kollegen von BBC World News und CNN bereits in Sonderberichten live vom Ronald Reagan Universitätskrankenhaus in Los Angeles berichteten, befanden sich viele deutsche Fernsehsender im Dornröschenschlaf. Wer noch in der Nacht auf deutschsprachige Fernsehinformationen zugreifen wollte, musste sich hierzulande mit einem kurzen Hinweis im Teletext oder einem Laufband begnügen.

Denn viele deutsche Sender reagierten vorerst gar nicht auf die Meldungen und berichteten erst am Morgen über den Tod Jacksons. Gleichzeitig wurden erste Programmänderungen publik, die dem King of Pop mit Hintergrundberichten, Sondermagazinen oder Konzerten ehren sollten. So strahlten 3sat, das Erste, VIVA und MTV Jackson-Konzerte aus, während RTL mit einem von Frauke Ludowig moderierten «Exclusiv - Spezial» sogar die Primetime umstrukturierte. Eine Spur aggressiver reagierten die Medien in Übersee, wo laufende Sendungen in der Hauptsendezeit unterbrochen wurden, um Jackson mit Sondersendungen ein mediales Denkmal zu setzen.



Jackson, der bereits im Alter von 13 Jahren seine Solokarriere begann und als einer der kommerziell erfolgreichsten Künstler weltweit gilt, hat mit einem vor Superlativen strotzenden Lebenswerk die internationale Musikwelt revolutioniert und gilt als der King of Pop. In den letzten Jahren war die Kultfigur allerdings auch vielfach durch negative Schlagzeilen wegen angeblichen Kindesmissbrauchs und hohen Schulden aufgefallen.
27.06.2009 11:44 Uhr  •  Jakob Bokelmann Kurz-URL: qmde.de/35813