Nebenjobs: Boudgoust setzt auf Glaubwürdigkeit

Die journalistische Glaubwürdigkeit öffentlich-rechtlicher Journalisten dürfe nicht unter Nebentätigkeiten leiden.

SWR-Intendant Peter Boudgoust hat in der Debatte um bezahlte Nebentätigkeiten von Moderatoren vor voreiligen Urteilen gewarnt. Die genannten Honorarbeträge seien zum Teil maßlos übertrieben.

Andererseits zeigten die jüngsten Medienberichte hierzu, dass das öffentlich-rechtliche System unter ganz besonderer Beobachtung stehe. Boudgoust: "Es wäre fatal, wenn die Glaubwürdigkeit unserer journalistischen Berichterstattung darunter leiden würde, dass manche Moderatoren den Hals nicht voll genug kriegen."



Es müsse bei der Diskussion um das Wie, um die objektive transparente Prüfung aller Umstände des Einzelfalls gehen - dafür habe der SWR strenge Vorgaben in seine Tarifverträge eingebaut. Boudgoust: "Journalisten stellen hohe Ansprüche an die Unabhängigkeit von Politikern oder an andere Menschen mit öffentlichen Ämtern. Diese müssen auch für sie selbst Maßstab sein."

Der SWR werde deshalb auch weiterhin jeden Antrag auf Nebentätigkeit einzeln und sorgfältig prüfen, um jeden Zweifel an der Unabhängigkeit und Ausgewogenheit der Berichterstattung von vornherein auszuschließen. Zuletzt war auch SWR-Sportchef Michael Antwerpes durch einen Bericht des NDR-Magazins «Zapp» in die Kritik geraten.
03.07.2009 15:15 Uhr  •  Alexander Krei  •  Quelle: SWR Kurz-URL: qmde.de/35934