Ob «Lesen!» oder «Die Vorleser»: Sie alle eint die schlechte Quote. Die Premiere der neuen ZDF-Sendung startete am Freitag jedenfalls wie erwartet schwach.
Zehn Monate ist es schon her, dass Elke Heidenreich zum letzten Mal im ZDF Bücher präsentierte – seither ist viel passiert. Nach Heidenreichs schriftlichem Wutausfall war das Tischtuch mit dem Mainzer Sender endgültig zerstritten, sodass die Suche nach einem geeigneten Nachfolger beginnen musste.
Letztlich wurden es sogar zwei Nachfolger, die nun am späten Freitagabend um 22:30 Uhr ihre Premiere feierten. Aus Sicht der Quoten lief es für Amelie Fried und Ijoma Mangold zum Auftakt übrigens wie erwartet: Das Interesse des Publikums an Literatur im Fernsehen hielt sich in Grenzen. Im Schnitt erreichten
«Die Vorleser» schließlich 880.000 Zuschauer und einen mageren Marktanteil von nur 4,1 Prozent. Doch auch Heidenreich war mit ihrer letzten Ausgabe kaum erfolgreicher und kam nicht über 960.000 Zuschauer hinaus. Dennoch: In den meisten Fällen lief «Lesen!» deutlich teils klar besser.
Beim jungen Publikum schenkten sich beide Formate sogar gar nichts: Hier verzeichneten «Die Vorleser» am Freitag durchschnittlich nur 250.000 Zuschauer im Alter zwischen 14 und 49 Jahren, was einem Marktanteil von 2,8 Prozent entsprach – den gleichen Wert holte zuletzt auch Heidenreich. Ein Ausrufezeichen konnten Fried und Mangold daher auch aus Sicht der Einschaltquoten bei ihrer «Vorleser»-Premiere nicht setzen, doch Spitzen-Quoten dürfte ohnehin niemand erwartet haben.
Besser lief es da schon mit deutlich Mainstream-tauglicherem Programm zur besten Sendezeit: Dort holte sich eine Wiederholung von
«Der Kriminalist» gemeinsam mit dem ARD-Film
«Das Geheimnis meiner Schwester» den Tagessieg – beide Formate wurden von jeweils 4,27 Millionen Menschen gesehen.
«SOKO Leipzig» kam anschließend immerhin noch auf 3,63 Millionen Fans.