Das Warten auf Reaktionen: Simons «comedystreet» nun noch größer

60 Minuten lang – sechs Folgen: Das Versteckte-Kamera-Format «comedystreet» ist zurück und muss sich nun sogar um 20.15 Uhr beweisen.

Kennen Sie «Trigger Happy TV»? Vermutlich nicht – obwohl zwei Staffeln davon auch hierzulande bei einem großen Privatsender zu sehen waren. ProSieben zeigte das Format, das in England bei Channel 4 lief, am späteren Abend. Das Konzept ist ähnlich einfach wie blöd: Seltsame Figuren wurden auf der Straße gefilmt – Hauptaugenmerk lag dabei stets auf den verwunderten Passanten. Beispiele gefällig? Dom Joly nahm Anrufe auf einem riesigen Handy an und schrie aus voller Kehle hinein. Das ist inzwischen aber alles Geschichte – in England wurde die Sendung inzwischen eingestellt.

Von «Trigger Happy TV» gibt es eine deutsche Adaption, die vor allem beim jungen Publikum einen gewissen Kultstatus erreicht hat. Simon Gosejohann ist der Hauptdarsteller von «comedystreet», einem ProSieben-Format das der Sender bislang ebenfalls am späteren Abend versteckte. Nun soll sich dies aber ändern: Unter anderem auch weil die Quoten der Erstausstrahlungen klar oberhalb des Senderschnitts lagen, schenkte ProSieben-Chef Thilo Proff dem Team um Gosejohann mehr Vertrauen und mehr Sendezeit.



«comedystreet XXL» startet am Dienstag nun bereits um 20.15 Uhr: Noch extremer und noch verrückter soll es werden: Gosejohann führt in den neuen Episoden beispielsweise gleich ein ganzes Eishockeystadion an der Nase herum. «comedystreet» bietet aber noch mehr interessante Fakten, die nicht nur für Fans von Bedeutung sein könnten. Simons Bruder Thilo beispielsweise ist der Kameramann der Sendung, jeder Gefilmte wird natürlich um Erlaubnis für die Ausstrahlung gefragt und die Polizei ist in der Regel über die Aktionen auch informiert.

Dennoch ist der Dreh zu einer solchen «comedystreet»-Staffel nicht so spannend, wie manche es sich möglicherweise vorstellen. „Die meiste Zeit geht drauf beim Warten auf Leute und für das Warten auf Reaktionen. Die sind ziemlich selten und manchmal verdammt schwer zu bekommen. Hin und wieder muss ich mich auch mal umziehen oder wir sitzen im Auto nach Sylt, Norderney oder sonst wo. Manchmal suchen wir auch einfach nur einen Parkplatz“, schildet Simon Gosejohann seinen Arbeitsalltag auf seiner Homepage.

Von der XXL-Ausgabe sind zunächst nur sechs Episoden eingeplant, die bei Erfolg wohl fortsetzt werden. Ob dieser eintrifft, lässt sich jedoch nur schwer voraussagen – immerhin: Im vergangenen Sommer war Simon mit «Elton vs. Simon – Die Show» sehr erfolgreich. Sollte er dieses Ergebnis nun auch alleine einfahren, dann wird er wohl noch sehr viel öfter auf Leute und Reaktionen warten müssen.
21.07.2009 09:17 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/36225