Quotencheck: «heute»

Von Jahresbeginn bis zum Relaunch: Wie gut waren die Quoten der ZDF-Sendung «heute»?

Am vergangenen Freitag gönnte das ZDF seinen Nachrichtensendungen nicht nur ein neues Gesicht, sondern baute gleich noch ein neues Sendezentrum. Zur Premiere waren die Werte stark – nun müssen sie auch gehalten werden. Quotenmeter.de fasst die Quoten der ersten sieben Monate des laufenden Jahres zusammen – berücksichtigt werden dabei allerdings nur die direkten Ausstrahlungen im Zweiten.

Zum Jahresbeginn schalteten 4,81 Millionen Zuschauer die knapp viertelstündige Sendung ein. Mit 17,1 Prozent fiel der Marktanteil ordentlich aus und auch bei den Jüngeren lief es mit 7,6 Prozent solide. Bereits einen Tag später stieg der Gesamt-Marktanteil sogar auf tolle 20,2 Prozent, die Reichweite kletterte auf 5,25 Millionen Zuschauer. Und obwohl am 3. Januar rund 150.000 Menschen weniger einschalteten, konnte das ZDF sogar einen Marktanteilsplus von 0,1 Prozentpunkten hinnehmen – der Start ins neue Jahr war somit in jedem Fall geglückt.

Doch am Sonntag, dem 4. Januar, blieben die Zuschauer fern. „Nur“ 4,33 Millionen Zuseher waren bei der Sendung dabei. Mit 15,0 Prozent Marktanteil lag «heute» aber natürlich deutlich über dem Senderschnitt. Überraschend ist die Tatsache, dass die vergleichsweise schwache Sendung bei den jüngeren Zuschauern recht gut funktionierte, denn dort holte das ZDF immerhin 7,9 Prozent. Auch am darauffolgenden Montag wurden „schwache“ 16,5 Prozent eingefahren, ehe die Sendung wieder auf 19,7 Prozent Marktanteil stieg. Auffällig: Montags holen die ZDF-Nachrichten nicht selten deutlich schwächere Werte als an den üblichen Wochentagen.

Zudem unterliegt die Sendung in der Gruppe der 14- bis 49-Jährigen nicht selten einigen Schwankungen: So sahen 10. Januar etwa 0,85 Millionen Bundesbürger die «heute»-Nachrichten und führten den Mainzer Sender zu tollen 9,5 Prozent Marktanteil, ehe am Tag danach der Marktanteil auf schwache 5,7 Prozent sank. Richtig klasse war das Ergebnis Ende Januar, als erneut 9,5 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen geholt wurde. Zur selben Zeit verbuchte der Sender auch tolle 21,9 Prozent bei allen Zuschauern. Mit einer Reichweite von 5,43 Millionen Zusehern konnten die Verantwortlichen natürlich sehr zufrieden sein.

Ende Februar war zunächst mit tollen Quoten Schluss, denn die Hauptnachrichten des ZDF fielen rasant ab: Während Reichweiten von fünf Millionen zunächst durchaus Standard waren, musste sich der Sender an eine Drei und Vier vor dem Komma gewöhnen. Auf die Jahreszeit kann dies keiner schieben, immerhin wurden zeitweise auch nur Marktanteile von 13,4 bis 14,3 Prozent verbucht. Auch wenn diese – im Verhältnis – miesen Werte eingefahren wurden, waren gute Quoten allerdings nach wie vor die Regel.

Eine überraschend schwache Reichweite fuhr das Zweite zudem am 11. April ein: Gerade mal 2,54 Millionen Bundesbürger wurden an diesem Tag von der «heute»-Redaktion informiert. Mit 15,9 Prozent Marktanteil lag man unter den Winterwerten, allerdings ging es nur drei Tage später wieder auf wirklich gute 20,2 Prozent Marktanteil hinauf. Am 14. April sah zudem jeder fünfte TV-Zuschauer die Nachrichten – ein Erfolg für die Mainzer.

König Fußball verdrängte die «heute»-Sendung schließlich am 23. Mai 2009, denn die ARD-«Sportschau» war zu diesem Zeitpunkt offensichtlich viel interessanter als sachliche Informationen. Deshalb sank die Reichweite an diesem Tag auf nur 1,99 Millionen Zuschauer, der Marktanteil stürzte auf unbefriedigende 11,9 Prozent – selbst bei den jungen Menschen wurden fürchterliche 3,1 Prozent erreicht. Nur wenige Tage später – am 23. Mai – war man ebenfalls schwach beim jungen Publikum. Mehr als 4,7 Prozent waren einfach nicht drin.

Das Fazit: Die Einschaltquoten der «heute»-Sendungen sind, auf längere Sicht betrachtet, recht stabil, doch immer wieder haben die ZDF-Nachrichten mit der Konkurrenz zu kämpfen. Mit 3,84 Millionen Zuschauern im Durchschnitt und tollen 17,3 Prozent Marktanteil liegt die Sendung weiter auf gutem Niveau, wenngleich frühere Spitzen-Werte nur noch schwer möglich sind. Bei den jungen Zusehern wurden nur 6,2 Prozent erreicht – bleibt aus Sicht des ZDF nur zu hoffen, dass mit dem Start des neuen Nachrichtenstudios gerade dort wieder bessere Zeiten anbrechen werden.
21.07.2009 14:00 Uhr  •  Fabian Riedner Kurz-URL: qmde.de/36233