ORF-Redakteure kritisieren ihren Arbeitgeber

Die Stimmung im ORF ist weiterhin auf einem Tiefpunkt - nun kritisierten die Magazin-Redakteure des Senders die geplanten Sparmaßnahmen des Generaldirektors.

Nachdem der finanziell stark angeschlagene ORF im Juli mit weniger als 35 Prozent Marktanteil einen neuen Tiefpunkt erreichte, haben sich nun die Magazin-Redakteure des Senders in einer Mitteilung zu Wort gemeldet.

Statt der Krise durch neue, offensive Programmangebote zu begegnen, schwäche das Unternehmen im selben Moment seine Info-Kernkompetenz, hieß es. So sei etwa im Bereich der Cutter ein groß angelegter Job-Abbau im Gange, andere "verdiente" Mitarbeiter in der der Programm-Promotion erführen montags, dass sie freitags nicht mehr zu erscheinen brauchen.



All diese Maßnahmen hätten unmittelbare Auswirkungen auf die journalistische Arbeit. "Sie schwächen uns dort, wo wir bisher stark waren. Sie werden genau das Gegenteil dessen erreichen, was Generaldirektor Alexander Wrabetz als oberste Prämisse des vom Stiftungsrat eingeforderten Sparprogrammes verkündet hat: Das Publikum soll nichts davon spüren", hieß es in der Mitteilung. "Die Entwicklung der Marktanteile und das Sinken der Einschaltziffern sprechen eine andere Sprache."

Man würde dem Sinkflug gerne entgegentreten und helfen, doch mit unkoordiniertem Vorgehen und willkürlichen Einschnitten sei das nicht machbar. "Nach wie vor ist niemandem im Hause klar, wohin der Weg des Unternehmens gehen soll, nach wie vor weiß niemand, wie eine Neuorientierung ab dem Jahr 2010 gelingen kann", teilten die Redakteure mit. Und weiter: "Dass es im Bereich der ORF-Magazine nicht akzeptiert wird, Redakteur/Innen auch als Cutter/Innen einzusetzen, versteht sich von
selbst."
28.07.2009 10:05 Uhr  •  Alexander Krei Kurz-URL: qmde.de/36357