Nur drei amerikanische Autoren wurden nun aufgrund eines Streikbruchs verurteilt. Viele andere WGA-Mitglieder kommen ungeschoren davon.
Die amerikanische Autorengilde WGA West setzte zwischen Ende 2007 und Anfang 2008 für 100 Tage die Arbeit aus, um eine bessere Vergütung zu erlangen. Nun wurde zwei WGAW-Mitglieder und einem Nicht-Mitglied der Prozess gemacht, weil sie als Streikbrecher eingestuft wurden.
Zum bekanntesten Streikbrecher wurde Jay Leno mit seiner «Tonight Show», die er Ende Mai 2009 an seinen Nachfolger Conan O’Brien abgegeben hat. Obwohl sich die Angestellten im Streik befanden, kehrte die Show nach einer kurzen Pause im Jahr 2008 auf die Bildschirme zurück – mit neuen Witzen. Doch in diesem Fall wurden die WGA West-Mitglieder frei gesprochen.
Ganz anders sah es für Jon Maas aus, der für schuldig befunden wurde. Er schrieb während der Streikzeit einen einstündigen Fernsehpiloten und verstieß damit gegen die Autorenverfassung und die damaligen Streikregeln. Zwar war die Dunkelziffer um einiges höher, aber nur Maas konnte man den Bruch nachweisen. Der Autor muss 110 Prozent seiner Einnahmen an die Writers Guild of America zahlen, das hat ein Komitee festgelegt.
Ein anderer Autor, dessen Name unbekannt ist, arbeitete an einem Kinofilm. Auch er wurde als schuldig befunden, kam allerdings mit einem Verweis davon. David Hensley, kein Mitglied der Autorengewerkschaft, verfasste für eine Daytime-Serie Drehbücher. Ihm wurde die zukünftige Aufnahme in das Film- und Seriengeschäft mit einer lebenslänglichen Aussperrung verwehrt. Die drei Autoren, die verurteilt wurden, zeigten gegenüber der Writers Guild of America keine Reue.