Die Kritiker: «Navy CIS: Abschreckung» (6x15)

Story:
Als die Leiche des Marines Emilio Salazar gefunden wird, machen die Ermittler eine weitere Entdeckung: Neben dem Toten wurde eine Marine-Corps-Dienstnummer mit Blut geschrieben - die Dienstnummer von Gibbs. Während das Team den Mörder sucht, nimmt Gibbs Kontakt zu seinem ehemaligen Chef Franks auf, der ihm den Tipp gibt, in den Kreisen der Gang "PCs" zu forschen.

Darsteller:
Rocky Carroll («The Game») ist Director Leon Vance
Mark Harmon («Chicago Hope») ist Leroy Jethro Gibbs
Michael Weatherly («Dark Angel») ist Anthony “Tony” DiNozzo
David McCallum («The Replacements») ist Dr. Donald “Ducky” Mallard
Pauley Perrette («The Ring») ist Abby Sciuto
Sean Murray («Harts of The West») ist Timothy McGee

Kritik:
Anders als beispielsweise bei «Criminal Minds» oder bei dem am Dienstag startenden «CSI: Miami» beginnt Sat.1 die Ausstrahlung einer neuen Runde von «Navy CIS» nicht mit einer neuen Staffeln, sondern mit weiteren Ausgaben der sechsten Season. Die 15. Folge macht den Anfang und diese war in den USA eben eine ganz normale Ausgabe, was man ihr auch anmerkt. Das Buch zur Folge „Abschreckung“, welches von Dan E. Freshman und Reed Steiner stammt, weist einige Schwächen auf. Die Wendung, die am Ende des Falles auftritt, wirkt unrealistisch – ohnehin nerven die ständigen Rückblicke in die 90er-Jahre.

Auch in „Abschreckung“ wird nämlich wieder eine Geschichte erzählt, die bei einem Kriegseinsatz von «NCIS»-Chef Gibbs begonnen hat. Die Vergangenheit von Gibbs war schon in einigen Episoden ein Thema, spannend war sie eigentlich nie. In den USA gibt es eine andere Grundlage: Die Amerikaner haben ein anderes Verhältnis zu heimgekehrten Soldaten, die im Ausland gekämpft haben und dort verwundet wurden – in Deutschland spielt dieses Thema keine sonderlich große Rolle mehr.

Ausgelutscht sind irgendwie auch die Späße von Tony und Ziva, deren ersehnte Liebesgeschichte noch nicht in greifbarere Nähe gerückt ist. Auch die kurzen schwarz-weiß Shots, die den Zuschauern Bilder zeigen, die in wenigen Minuten erst zu sehen sein werden, waren schon einmal passender ausgesucht: In „Abschreckung“ sieht man eigentlich nur Gibbs in verschiedenen Situationen – kann aber nichts Genaues deuten. Regisseur Dennis Smith hätte hier also etwas Kreativer sein können.

Die Folge „Abschreckung“ kann eigentlich getrost verpasst werden, weil sie für die weitere Handlung und Entwicklung der Charaktere nicht wirklich wichtig ist – es sei denn, man interessiert sich für den Background von Gibbs. Den Machern von «Navy CIS» in den USA muss in Zukunft wieder etwas mehr einfallen, ansonsten sind die zur Zeit noch hervorragenden Quoten schon sehr bald Geschichte.

Sat.1 zeigt neue Folgen von «Navy CIS» ab Sonntag, 30. August 2009 um 20.15 Uhr.
29.08.2009 11:36 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/36970