Die Kritiker: «Heroes Volume 3: Schurken»

Story:
Nachdem die Helden in den ersten beiden Staffeln den Kampf von Gut gegen Böse für sich entscheiden konnten und dabei New York City und die ganze Welt gerettet haben, steht ihnen in den neuen Folgen eine noch größere Herausforderung bevor. Unheilvolle Schurken entkommen aus sicherem Gewahrsam und treiben marodierend ihr Unwesen. Aber auch jeder einzelne unserer Helden muss sich dem Kampf gegen die dunklen Seiten seines eigenen Wesens stellen.

Neue bedrohliche Zeichen signalisieren, dass eine weitere Katastrophe bevorsteht, und alte Gegenspieler versammeln sich, um einen düsteren Plan auszuhecken. Im Mittelpunkt der neuen Folgen steht ein geheimnisvolles Serum, das jedem Menschen besondere Kräfte verleihen kann. Eine überaus gefährliche Erfindung, die eigentlich geschützt werden sollte, indem die zwei Hälften der Formel an getrennten Orten aufbewahrt werden.

Darsteller:
Masi Oka («Fluch der Karibik 2») ist Hiro Nakamura
Hayden Panettiere («Ally McBeal») ist Claire Bennett
Milo Ventimiglia («Der Prinz von Bel-Air») ist Peter Petrelli
Adrian Pasdar («Desperate Housewives») ist Nathan Petrelli
Sendhil Ramamurthy («Blind Dating») ist Mohinder Suresh
Ali Larter («Resident Evil: Extinction») ist Tracy Strauss

Kritik:
RTL II bringt die «Heroes» wieder zurück nach Deutschland und erinnert somit an ein großes Problem: Serien mit fortlaufender Handlung tun sich in der Bundesrepublik recht schwer – vor allem dann, wenn die Geschichten nicht in jeder Episode wirklich überzeugen können. Das taten sie bei «Heroes» vor allem in Staffel zwei nicht, was hierzulande und auch in den USA zu dramatischen Zuschauerverlusten führte. Um diesen Trend zu stoppen, setzte sich Serienschöpfer Tim Kring persönlich an das Buch der ersten Folge von Staffel drei und führte somit einige neue Geschichten ein.

Eines der von vielen kritisierten Grundprobleme der zweiten Staffel behob er allerdings nicht: Mittlerweile mischen zu viele Figuren mit, dem Zuschauer fällt es schwer den neu dazugekommenen Charakteren eine wirkliche Bindung aufzubauen. Entweder weil sie eben recht kurz nur zu sehen sind oder weil sie einfach langweilig wirken. Dieser Trend ebbt zumindest in den ersten Episoden der Staffel nicht ab, was deutlich zeigt, dass die Macher wenig aus den Fehlern von Staffel zwei gelernt haben.

Der eigentliche Held der Serie, Hiro, steht gleich nach wenigen Minuten vor einer neuen Aufgabe. Die Dialoge der entsprechenden Szenen sind unglaublich vorhersehbar – ohnehin kann man fast die komplette Handlung der ersten Folge nach ungefähr 20 Minuten erahnen. Das tut einem Serial natürlich nicht gut, das sorgt für Langeweile beim Publikum. Ob Hiro nun in der dritten Staffel erneut nervt oder ob seine Art, die sich nicht verändert hat, doch eher liebenswert ist, sei dahingestellt.

Immerhin sticht er aus der Masse der Figuren am deutlichsten heraus. Im Zentrum der ersten Folge steht zudem noch Claire, die eine unangenehme Begegnung hat und natürlich Nathan Petrelli, auf den eine erste wirklich interessante Geschichte hinzukommen könnte. Er wird bei einer Pressekonferenz angeschossen – ist dann aber natürlich nicht tot, auch wenn so mancher Arzt das gedacht hat. Dass Tote nicht immer wirklicht tot sind, ist bei Fantasy-Projekten ganz normal – dennoch wären die Macher gut beraten, so manchen Gestorbenen auch wirklich aus der Serie draußen zu lassen.

So bekommen es die «Heroes» also wieder mit altbekannten Gegnern zu tun, die eine neue Katastrophe planen. Spannend ist vor allem die Geschichte um die Formel, die normalen Menschen übersinnliche Kräfte verleiht. Sie steht im Mittelpunkt des ersten Teils der dritten Staffel, der in Deutschland den Titel „Schurken“ trägt.

Überzeugend ist die Bildästhetik von «Heroes», aber das kennt der Zuseher bereits aus den beiden ersten Staffeln, für den Auftakt haben die Macher noch etwas mehr ins Zeug gelegt und vor allem bei den Hiro-Szenen einige tolle Effekte gebastelt. Alles in allem bietet die dritte Staffel von «Heroes» sehr gute Ansatzpunkte, die eingefleischten Fans sicherlich gefallen werden. Angesichts der mannigfachen Möglichkeiten, die die Macher aber haben, muss gesagt werden, dass nicht alle Optionen ausgeschöpft wurden.

RTL II zeigt 13 Folgen der dritten Staffel ab Mittwoch, 02. September 2009, um 20.15 Uhr.
01.09.2009 11:27 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/37018