Primetime-Report: «Kochprofis» enttäuschen

Der Start in die neue Fernsehsaison begann für die RTL II-Show relativ schlecht.


Am Montag startete RTL II mit seinen vier neuen Köchen, die Ralf Zacherl & Co ersetzen. Die früheren Sendergesichter sind nun bei VOX unter Vertrag, RTL II setzte unterdessen die «Kochprofis» mit einer neuen Mannschaft fort. Andreas Schweiger, Frank Oehler, Mike Süsser und Oliver Mik wurden von 1,24 Millionen Zuschauer gesehen, der Marktanteil betrug 4,6 Prozent Marktanteil. Beim jungen Publikum generierte die Sendung ganz gute 6,8 Prozent, jedoch kam das Format im vergangenen Fernsehjahr auf durchschnittlich 8,5 Prozent Marktanteil.

Die RTL-Serien gingen am Dienstag mit neuen Folgen On Air, den Anfang machte «CSI: Miami» mit David Caruso. Die Ermittler-Serie lockte 4,78 Millionen Fernsehzuschauer an, das entsprach 26,5 Prozent bei den jungen Menschen. Im vergangenen Jahr holte die Serie mehr als fünf Millionen Bundesbürger und 29,1 Prozent bei den Werberelevanten. Im Anschluss punktete «Dr. House» (4,89 Millionen) mit 28,5 Prozent, doch auch diese Serie legte vor einem Jahr ein deutliches besseres Ergebnis hin. Ob die Einschaltquoten dauerhaft unter dem Vorjahr liegen werden, zeigt sich in den kommenden Wochen.

Die ProSieben-Primetime wurde am Mittwoch vom zweistündigen «Grey’s Anatomy»-Staffelfinale geprägt. Die Doppelfolge wurde von 2,31 und 2,63 Millionen Zuschauern verfolgt, beim jungen Publikum ergatterte die rote Sieben 16,8 und 19,0 Prozent. Die letzte Folge am Mittwoch stellte zugleich einen neuen Serienrekord auf – kein Wunder, denn immerhin steht das Leben der Ärzte Dr. Isobel Stevens und Dr. George O’Malley auf der Kippe. Die Auflösung bekommen die Amerikaner schon Ende September zu sehen, in Deutschland muss man sich auf Frühjahr 2010 freuen.

Das ZDF setzte am Donnerstag auf eine neue «Kommissar Rex»-Episode, die die Verantwortlichen auf dem Mainzer Lerchenberg keineswegs fröhlich stimmte. Obwohl die Serienpremiere ein großer Hit war, ließ das Interesse in den darauffolgenden Wochen spürbar nach. Nur noch 2,82 Millionen Zuschauer schalteten ein, aber immerhin holte der Sender noch die fünfthöchste Reichweite in der Primetime. Der Marktanteil lag mit 9,6 Prozent deutlich unter dem Schnitt, auch bei den jungen Menschen sah es mit 3,2 Prozent katastrophal aus.

Der Start in die neue Fernsehsaison begann für die RTL II-Show relativ schlecht.

Am Freitag räumten Oliver Pocher und Günther Jauch in «5 gegen Jauch» ab. Die neue Sendung lockte 6,69 Millionen Menschen vor die heimischen Fernsehschirme, mit einem Marktanteil von 23,8 Prozent können die zwei Protagonisten sehr zufrieden sein. Senderchefin ist dies Anke Schäferkordt anscheinend auch, denn das Format wurde bereits um mehrere Ausgaben verlängert. Da man mit 28,9 Prozent bei den jungen Zusehern mehr als zufrieden ist, gehen die weiteren Folgen noch in diesem Jahr auf Sendung.

Mit dem «Hansi Hinterseer Open Air» ließen sich am Samstag nur knapp 300.000 Menschen zwischen 14 und 49 Jahren anlocken, der Marktanteil betrug miese drei Prozent. Doch beim Gesamtpublikum räumte die Produktion ab, rund 4,48 Millionen Zuschauer schalteten zwischen 20.15 und 22.15 Uhr in der ARD ein. Das Multitalent Hinterseer ist seines Zeichens Schlagersänger, Schauspieler, Moderator und ehemaliger Ski-Rennläufer.

Woche zwei bei den Sat.1-Kriminalgeschichten: Zunächst war am Sonntag eine weitere Episode von «Navy CIS» zu sehen, danach lockte «Criminal Minds» noch einige Zuschauer an. Die beiden Fernsehserien brachten es auf 3,65 und 3,24 Millionen Bundesbürger, beim jungen Publikum fuhren beide Formate 16,9 und 14,3 Prozent ein. Im Anschluss sackte die Zuschauerbeteiligung ab, denn eine weitere Ausgabe von «Ihre Wahl! Die Sat.1-Wahlarena» ging auf Sendung. Die von Sabine Christiansen moderierte Sendung war nur für 4,1 Prozent der jungen Menschen interessant.


... ist «Lissi und der wilde Kaiser». Die Kritiken des dritten Michael Herbig-Films waren nicht so berauschend, dennoch waren die Bundesbürger auf der Seite des Multitalents. Bully erreichte am Sonntagabend auf ProSieben 5,15 Millionen Zuschauer und 27,7 Prozent Marktanteil.


... ist «Die Promi-Singles». Die neue Sat.1-Reality-Show unterhielt nur 1,50 Millionen Zuschauer, bei den Werberelevanten kam die Sendung auf 6,9 Prozent. Nun zieht Sat.1 den Schlussstrich, nur noch eine Ausgabe ist zu sehen – dann wandert das Format auf den Fernsehfriedhof.


... ist 2,5. So hoch war der Marktanteil beim jungen Publikum bei der «Fast Food Show». Der zweite und letzte Teil der kabel eins-Show floppte auf ganzer Linie. Eine Neuauflage wird es wohl nie wieder geben.


... ist «24 – Day 7». Die Leistung des Spielfilms «24: Redemption» war selbst für kabel eins-Verhältnisse schlecht, jedoch ging es mit dem Serienstart dann deutlich bergauf. Mit 6,2 und 8,1 Prozent Marktanteil können die Verantwortlichen zufrieden sein. Jedoch ist die Fangemeinde mittlerweile auf die Sky-Ausstrahlung und DVD- und Blu-Ray-Boxen umgestiegen.


Durch den Michael „Bully“ Herbig-Spielfilm «Lissi und der wilde Kaiser» platzierte sich der Sonntagsfilm von ProSieben auf dem siebten Platz. Führend ist derzeit der «Tatort» mit 7,44 Millionen Zuschauern, dahinter folgt «5 gegen Jauch» und das «heute-journal» vom Samstag. Die Nachrichtensendung schnitt aufgrund des Länderspiels zwischen Deutschland und Südafrika hervorragend ab.

Eindrucksvoll kehrte «Heroes» zurück, denn die Serie holte den besten Wert seit Mitte der ersten Staffel. Deshalb liegt das Format vor «Harper’s Island», «Galileo Mystery» und «Sechserpack». Ärgerlich ist aber, dass die Trash-Formate «red» und «VIP-Charts» um wenige tausende Zuschauer erfolgreicher sind.
08.09.2009 13:22 Uhr  •  Fabian Riedner Kurz-URL: qmde.de/37139