Charlie witzelt gegen Greg

«Two and a Half Men» und «Dr. House» - lachen kann man über beide Formate. Künftig aber nur mit technischen Hilfsmitteln. Ein Kommentar von Manuel Weis.

Ursprünglich lief die derzeit erfolgreichste US-Sitcom in Deutschland einmal unter dem Namen «Mein cooler Onkel Charlie». Als die deutschen Fernsehsender jedoch mit US-Formaten große Erfolge feierten, stellte man den Titel auf das Original um und seitdem ist «Two and a Half Men» auch in Deutschland ein Begriff. Hierzulande macht das Format mit Charlie Sheen derzeit vor allem kabel eins glücklich. Inspiriert durch gute Quoten am Samstagnachmittag bei ProSieben, schnappte sich der kleine Privatsender die Wiederholungsrechte. Das Ergebnis: Teilweise war man Marktführer in der Zielgruppe, kam auf bis zu 20 Prozent Marktanteil.

Für «Two and a Half Men» ist nun die große Stunde gekommen: Ab Dienstag darf die Serie rund um Charlie Harper im Abendprogramm von ProSieben antreten. Ihr soll das gelingen, was «My Name is Earl» bei RTL vor einigen Monaten verwährt blieb. Die US-Sitcom soll wieder mehrheitsfähig werden und zwar in der Primetime. Die Chancen, dass das gelingt, stehen dabei recht gut. Als Lead-In fungieren beispielsweise «Die Simpsons», die mit ihrer neuen Staffel erstmals in 16:9 daherkommen.



Den einfachsten Tag hat man sich bei ProSieben aber nicht ausgesucht. Fast übermächtig ist RTL am Dienstagabend mit «CSI: Miami» und «Dr. House» - zweitere Serie trifft übrigens einen ähnlichen Humor wie «Two and a Half Men», wenngleich man die Arztserie natürlich nicht als richtige Comedyserie einstufen kann. Lässt man die Nachtausstrahlung mal außen vor, bedarf es technischer Hilfsmittel, um beide Serien fortan verfolgen zu können. Die Festplattenrekorder werden in manchen deutschen Wohnzimmern also aus Hochtouren laufen.

Für den Erfolg von «Two and a Half Men» wird es also auch eine Rolle spielen, welches der beiden Formate Fans beider Serien live ansehen. Bei ProSieben in München wird man wohl mit überdurchschnittlichen Quoten rechnen, was auch durchaus wahrscheinlich ist. Bei RTL in Köln muss man sich vermutlich keine Sorgen machen – sollte nicht ein mittleres Erdbeben die TV-Landschaft erschüttern, dann dürfte «Dr. House» keinen Unterschied zu bisherigen Dienstagen spüren.
15.09.2009 00:00 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/37249