Pocher: Comedy-Sketch-Soße nicht zum Lachen

Vor dem Start seiner Late-Night-Show in Sat.1 gibt der Comedian erstmals Quoten-Ziele aus und kündigt an im Sportprogramm mitmischen zu wollen.

Comedian Oliver Pocher ist jetzt Botschafter des südafrikanischen Fußballs für die Weltmeisterschaft 2010 geworden. „Damit steht für mich fest, dass ich zur WM in Südafrika sein werde. Da möchte ich auch beruflich involviert werden“, sagte Pocher in einem Interview. Möglich also, dass er auch im Sportprogramm des Bällchensenders mitmischen darf. Wie bekannt wurde, sei es darüber hinaus erwünscht, dass Pocher bei der Berichterstattung zur Champions League mit eingreife. Die Vorbereitungen auf die Weltmeisterschaft 2010 als Botschafter sollen dann laut Pocher auch Thema seiner Sendung «Die Oliver Pocher Show» sein, die am 2. Oktober 2009 um 22:15 auf Sat.1 startet.

Für dieses Late-Night-Format erhofft sich Pocher übrigens „Quoten mindestens auf dem Senderschnitt“. Das sei aus seiner Sicht machbar, auch wenn er keinen leichten Sendeplatz habe. „Ich habe den Anspruch den Freitagabend aus dem einstelligen Bereich zu holen“, so der Entertainer. Mit der Sommersendung «Sportfreunde Pocher – Alle gegen die Bayern» hatte er rund 35 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe erreicht. Dies soll aber keineswegs der Maßstab sein.



„Die Zuschauer haben fast immer Recht. Wenn die Leute sich Comedy-Formate nicht ansahen, dann lag das daran, dass diese nicht lustig waren. Ein Großteil der billig produzierten Comedy-Sketch-Soße ist einfach nicht zum Lachen - und hat daher meistens keinen Erfolg“, erklärt Pocher, warum der „Sat.1 Fun Freitag“ bislang nicht funktioniert. Das Konzept der «Oliver Pocher Show» soll die Zuschauer wieder zum Lachen bringen. Dazu werden auch die Studio-Gäste aktiv mit eingebunden. Sie sollen Sketche und Einspieler mitmachen, wie einst bei «Schmidt & Pocher» eine Performance von Bushido oder der Nachstellung von «Zwei bei Kallwass». Auf Sidekicks verzichtet Pocher bewusst, denn in der Spontaneität sieht er seine Stärke, um Lücke zu füllen.

Mit Pocher Entertainment hat der Comedian seine eigene Produktionsfirma, die zusammen mit der Spiegel TV infotainment GmbH die Late-Night-Show herstellt. Die Wege beim Privatsender Sat.1 sind kürzer geworden: „Es gibt weniger Leute, die mitreden. Auch wenn ich beim Ersten eigentlich auch alle Freiheiten hatte“, erzählt Pocher. Von Harald Schmidt habe er sich die Lockerheit abgeschaut, auch mal eine Sendung auf sich zukommen zu lassen. Rückblickend auf seine Zeit mit Schmidt stellt Pocher klar: „Es ist ein Irrglaube, dass Schmidt froh ist, mich los zu sein, und ich froh bin, ohne ihn arbeiten zu können. Es war nur immer klar, dass unsere gemeinsame Sendung ein Projekt ist, bei dem jeder nach einer Zeitlang wieder seine eigenen Wege geht.“ Eine direkte Konkurrenz gebe es nicht, da Schmidt andere Themen aufgreifen würde, als Pocher in seinem Format.
22.09.2009 10:40 Uhr  •  Jürgen Kirsch Kurz-URL: qmde.de/37404