Was bisher allenfalls mit dem TV-Duell gelang, schaffte Stefan Raab am Vorabend der Bundestagswahl: Mit seiner Wahl-Show erreichte er bei ProSieben die Jungwähler.
Der Wahlkampf fand in diesem Jahr auf Kuschel-Niveau statt – da verwunderte es wenig, dass selbst beim TV-Duell vor zwei Wochen das Interesse der Zuschauer nicht so groß war wie von den Sendern erwartet. Zum letzten Schlagabtausch vor der Stimmabgabe lud auch diesmal wieder Stefan Raab: Und der zeigte mal wieder, wie man junge Zuschauer für die Bundestagswahl begeistern kann.
Den Tagessieg gab es zwar nicht, doch im Schnitt erreichte die
«TV total Bundestagswahl 2009» am Samstagabend im Schnitt 1,59 Millionen 14- bis 49-jährige Zuschauer und einen Marktanteil von 15,2 Prozent. Nach dem TV-Duell war die knapp dreistündige Wahl-Show mit Stefan Raab und Peter Limbourg damit das erfolgreichste Format im Vorfeld des Urnengangs in dieser Zielgruppe – durchaus bezeichnend. Erstaunlich: Bei den 20- bis 29-Jährigen kletterte der Marktanteil sogar auf 27 Prozent und lag damit gar nicht so weit entfernt vom Wert, den das TV-Duell kürzlich eingefahren hatte.
Raab musste sich damit nur knapp der RTL-Suche nach den «25 schrägsten Dokusoap-Helden» geschlagen geben, womit der Moderator allerdings sicherlich gut leben kann. Insgesamt sahen übrigens 2,20 Millionen Menschen zu, der Marktanteil lag hier bei guten 8,2 Prozent. Im Anschluss erreichte
«Sido geht wählen» schließlich noch 1,09 Millionen Menschen. 11,1 Prozent der Werberelevanten interessierten sich für die Wahl-Erklärungen des Berliner Rappers.
Junge Menschen für Politik zu begeistern, dürfte ProSieben und nicht zuletzt Stefan Raab damit auch in diesem Jahr wieder gelungen sein. Ein Verdienst, den man dem Showmaster in Zeiten immer weiter steigenden Wahlverdrusses der Bevölkerung durchaus hoch anrechnen sollte.