RTL will Biathlon-Rechte, der Verband blockt ab

Einen heftigen Streit gibt es derzeit um die Rechte an der quotenstarken Sportart Biathlon. Inzwischen beschäftigen sich Rechtsanwälte mit der Sachlage.

Biathlon ist inzwischen ein echter Quotenrenner – Das Erste zeigte einzelne Übertragungen sogar in der Primetime und holte damit sehr gute Quoten: Beim Gesamtpublikum, aber auch in der Zielgruppe. Verständlich, dass der Privatsender RTL Interesse an den Rechten angemeldet hat. Der derzeitige Vertrag zwischen der Internationalen Biathlon Union und der EBU (European Broadcasting Union) läuft im kommenden Jahr aus. Der EBU gehören auch die öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF an.

Die Sachlage sieht wie folgt aus: Obwohl RTL ein deutlich besseres Angebot abgegeben hat, will die Internationale Biathlon Union ihren Vertrag mit der EBU verlängern – die Sportart wäre dann also bis 2014 im Ersten und Zweiten Deutschen Fernsehen zu sehen. Damit gibt sich RTL wiederum überhaupt nicht zufrieden, lässt die Entscheidung derzeit von Juristen prüfen.



IBU-Vize Alfons Hörmann bezeichnete den Kölner Privatsender deshalb als „schlechten Verlierer“ und beschwerte sich darüber, dass RTL den Verband seit Wochen traktiere und einen Vertragsabschluss (mit der EBU) mit Anwalten verhindere. Möglicherweise wird in den kommenden Wochen nun sogar das Kartellamt eingeschaltet, das prüfen soll, ob die Öffentlich-Rechtlichen in diesem Fall ungerechtfertigter Weise bevorzugt werden.

RTL moniert an dem Vorgehen vor allem, dass die Rechte an den Biathlon-Übertragungen nicht wie bei vielen anderen Sportarten üblich öffentlich ausgeschrieben wurden. RTL hatte sein Angebot für künftige Übertragungen also sozusagen unaufgefordert eingereicht.
15.10.2009 09:18 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/37842